Pressemitteilung – 22. Mai 2025, Poing-Grub, Landkreis Ebersberg
Hohe DLG-Ehrung für Prof. Dr. Hubert Spiekers

Der Vorstand der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat am Mittwoch, 21. Mai, Prof. Dr. Hubert Spiekers aus Heiden, Kreis Borken (Münsterland, NRW), mit der Max-Eyth-Denkmünze in Gold ausgezeichnet. DLG-Präsident Hubertus Paetow überreichte Urkunde und Medaille zu dieser besonderen Auszeichnung im Rahmen der Sitzung des DLG-Arbeitskreises Futter & Fütterung bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub bei München. Prof. Dr. Hubert Spiekers wurde im Jahr 2000 als Mitglied in den DLG-Arbeitskreis Futter & Fütterung bestellt und leitet diesen seit 2004 als Vorsitzender mit Umsicht, Tiefe und einem ausgeprägten Gespür für die Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Praxis. Auch darüber hinaus prägt der profilierte Berater, Wissenschaftler und Leiter des Instituts für Tierernährung und Futterwirtschaft an der LfL die DLG-Facharbeit in besonderer Weise.

DLG-Präsident Hubertus Paetow und Prof. Dr. Hubert Spiekers (rechts).Zoombild vorhanden

DLG-Präsident Hubertus Paetow (l.) überreichte Prof. Dr. Hubert Spiekers die Max-Eyth-Denkmünze in Gold (Foto: Rainer Winter, LfL).

Die Max-Eyth-Denkmünze in Gold ist eine der höchsten Auszeichnungen der DLG: Mit der Ehrung von Prof. Dr. Hubert Spiekers würdigt die DLG einen Praktiker und Experten mit inspirierender Haltung: Sein Respekt, seine Verlässlichkeit, seine Zielstrebigkeit und ein großes Maß an Leidenschaft für die Sache zeichnen sein Wirken aus, betonte DLG-Präsident Hubertus Paetow in seiner Laudatio. Prof. Dr. Hubert Spiekers sei eine Persönlichkeit, die sich in besonderer Weise um die Förderung der landwirtschaftlichen Praxis und Forschung verdient gemacht habe – und dabei stets im Geiste Max Eyths handele: "Wer je mit Ihnen zusammenarbeiten durfte, lieber Herr Prof. Spiekers, weiß: Genau dieser Geist – offen, neugierig, sachlich fundiert und praxisorientiert – durchzieht Ihr gesamtes berufliches Wirken", so Paetow weiter.

Aufgewachsen auf einem typischen Milchkuhbetrieb im westlichen Münsterland, studierte Spiekers Agrarwissenschaften in Bonn mit dem Schwerpunkt Tierproduktion, mit anschließender Promotion am Institut für Tierernährung der Bonner Universität. Der weitere Berufsweg von Prof. Spiekers war geprägt von wissenschaftlicher Arbeit, Beratungspraxis und strategischer Führung: zunächst als wissenschaftlicher Assistent, dann viele Jahre als Referent der Landwirtschaftskammer Rheinland für die Bereiche Futter, Fütterung und Futterkonservierung. Seit Ende 2003 leitet Spiekers das Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft an der LfL in Grub und lehrt parallel dazu seit 2013 als Honorarprofessor an der Technischen Universität München im Fachgebiet Futtermittelkunde und Futtermittelkonservierung.

Zahlreiche Referenzwerke – unter anderem zur Nährstoffbilanzierung

Neben dem beachtlichen beruflichen Werdegang ist Prof. Spiekers Name seit drei Jahrzehnten untrennbar mit der DLG-Facharbeit auf dem Gebiet der Nutztierernährung und Fütterung verbunden. In seiner Zeit als Vorsitzender des DLG-Arbeitskreises Futter & Fütterung entstanden zahlreiche Fachinformationen, Merkblätter und DLG-Standards, die heute in Beratung, Ausbildung, Politik und Praxis als Referenz gelten. "Besonders hervorzuheben sind Ihre Arbeiten zur Bilanzierung der Nährstoffausscheidungen landwirtschaftlicher Nutztiere. Diese Daten sind nicht nur für die Düngeverordnung und Flächenbilanzen elementar – sie stehen sinnbildlich für die Qualität der DLG-Facharbeit und Ihre Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich und anwendbar aufzubereiten", führte der DLG-Präsident dazu aus und ging zudem auf Prof. Spiekers‘ Verdienste als Netzwerker und Initiator ein. So habe er unter anderem das DLG-Forum "Angewandte Forschung in der Rinder- und Schweinefütterung" 2001 mitinitiiert, bis heute fachlich geprägt und "mit Leben, Relevanz und Aktualität gefüllt."

Unter der Leitung von Prof. Spiekers habe der DLG-Arbeitskreis Futter & Fütterung die branchenweite Standardsetzung, etwa bei der Umsetzung der neuen Fütterungsnormen für Milchkühe der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie aus dem Jahr 2023, maßgeblich vorangetrieben. Darüber hinaus habe Spiekers die Überführung eines an der LfL entwickelten digitalen Stallbilanzierungs-Tools zur DLG koordiniert. Dieser Schritt markiere, so Paetow, eine wichtige Maßnahme zur bundesweit einheitlichen und an die jeweiligen regionalen Voraussetzungen angepassten Anwendung für das Controlling der nährstoffangepassten Fütterung in der Tierhaltung.

Unermüdlich im Einsatz für Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft

"Ihr unermüdlicher Einsatz, Ihre Bereitschaft zum Dialog und Ihre Fähigkeit, Menschen für Fachthemen zu begeistern, machen Sie zu einer Persönlichkeit, die in der deutschen Agrarlandschaft ihresgleichen sucht", hob Paetow hervor: "Mit der Verleihung der Max-Eyth-Denkmünze in Gold würdigen wir nicht nur Ihre jahrzehntelange fachliche Arbeit, sondern auch Ihre Haltung, Ihre Werte und Ihr unermüdliches Engagement für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft. Im Namen des Vorstandes gratuliere ich Ihnen von ganzem Herzen zu dieser Auszeichnung."

"Ich habe bei der DLG stets viel Neues, Wertschätzung und Anerkennung erfahren dürfen", betonte Prof. Hubert Spiekers in seiner Danksagung. "Die einzigartige Vernetzung und der fachliche Austausch haben mich auch in anderen Bereichen meines Berufslebens weitergebracht", unterstrich Spiekers. Ihm sei es immer ein besonderer Antrieb und ein Bedürfnis gewesen, gewonnene wissenschaftliche und praktische Erkenntnisse bestmöglich aufzubereiten und in die Praxis weiterzutragen. "Nichts lag mir ferner, als wichtige Ergebnisse in der sprichwörtlichen Schublade verstauben zu lassen; für mich war Kernziel unserer gemeinsamen Arbeit, immer wieder neue Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis zu bauen", so der Wissenschaftler weiter. "Die Philosophie der DLG, Neuerungen in Selbstorganisation auf den Weg zu bringen, nach den Grundgedanken von Max Eyth, hat mich besonders angesprochen. Es ist für mich daher eine außerordentliche Ehre, die Max-Eyth-Denkmünze in Gold zu erhalten. Ich sehe dies aber in erster Linie als Auszeichnung der Arbeiten der DLG-Gremien zur Futterwirtschaft und Fütterung, in denen ich aktiv mitwirken durfte", unterstrich Spiekers.

Portraitbild von Prof. Dr. Hubert Spiekers.

Prof. Dr. Hubert Spiekers leitet seit 2004 den DLG-Arbeitskreis Futter & Fütterung (Foto: Birgit Gleixner).

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Gruppenfoto in Grub.

Der DLG-Arbeitskreis Futter & Fütterung traf sich am 21. Mai zur Sitzung bei der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub (Foto: Rainer Winter, LfL).

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DLG-Präsident Hubertus Paetow und Prof. Dr. Hubert Spiekers (rechts).

DLG-Präsident Hubertus Paetow (l.) überreichte Prof. Dr. Hubert Spiekers die Max-Eyth-Denkmünze in Gold (Foto: Rainer Winter, LfL).

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.