Pressemitteilung – 31. Juli 2024, Freising
Blaues Heft: Neuer LfL-Leitfaden zum Gewässerschutz

Dem Schutz des Wassers als Lebensgrundlage kommt ein hoher Stellenwert zu. Zwar ist die Qualität des Grundwassers, das für die Trinkwasserversorgung genutzt wird, in Bayern zum überwiegenden Teil sehr gut, dennoch gibt es nach wie vor Defizite beim Gewässerschutz. Mit dem neuen "Blauen Heft" zum Schutz von Grund- und Oberflächengewässern gibt die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Landwirten, Beratern und Behörden einen übersichtlichen Leitfaden über mögliche Maßnahmen an die Hand. Die Handlungsfelder umfassen den Boden, die Düngung und auch den Pflanzenschutz.

Ein Bach zwischen Feldern. Zoombild vorhanden

Mit verschiedenen Maßnahmen kann die Qualität von Grund- und Oberflächengewässern verbessert werden (Foto: Friedrich Nüßlein, LfL)

Die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen ist ein wichtiger Einflussfaktor, um Erosion vorzubeugen und gleichzeitig unsere Gewässer vor Pflanzenschutzmittel- und Nitrateinträgen zu schützen. In einigen Gebieten ist deren Konzentration zu hoch. Dünge- und pflanzenschutzrechtliche Vorgaben unterstützen die Reduktion zwar, reichen aber nicht immer für einen flächendeckenden Gewässerschutz aus. Daher sind dort zusätzliche pflanzenbauliche oder gesamtbetriebliche Maßnahmen erforderlich. Die zahlreichen Instrumente zum aktiven Gewässerschutz in der Landwirtschaft erstrecken sich über Düngung und Pflanzenschutz auch auf Themenfelder wie Fruchtfolgen, Zwischenfruchtanbau oder die Fütterung der Nutztiere. Der neue LfL-Leitfaden gibt Landwirten, Beratern und Behörden eine Hilfestellung bei der Auswahl von geeigneten Maßnahmen und der Planung von einzelbetrieblichen Gesamtkonzepten.

Die Checklisten im zweiten Kapitel des Hefts erleichtern das Auffinden betriebsspezifischer Lösungsansätze. Die Auswahl und Intensität der erforderlichen Maßnahmen hängen allerdings von der Betriebsstruktur und der örtlich vorhandenen Gewässerbelastung ab. Schon einzelne Maßnahmen können gut in den Betriebsablauf integrieren werden und wesentlich zur Verbesserung der Gewässerqualität beitragen. Der Leitfaden verschafft hier einen guten Überblick, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Bei der Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen werden die Landwirte durch verschiedene Beratungsinstitutionen unterstützt.

Der Leitfaden – wegen des blauen Einbands auch "Blaues Heft" genannt – wurde von der Landesanstalt für Landwirtschaft im Forschungsschwerpunkt "Gewässerschonende und nährstoffeffiziente Landwirtschaft" unter Mitwirkung des Landesamts für Umwelt (LfU) sowie der ländlichen Entwicklung erstellt. Die Publikation ist nur online verfügbar und kann unter www.lfl.bayern.de/publikationen/informationen/358315/index.php heruntergeladen werden.

Die erste Seite des Leitfadens, die blau eingefärbt ist.

Der neue LfL-Leitfaden ist blau eingefärbt.

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.