Pressemitteilung – 22. Juli 2024, Freising
"Weideland Bayern": Neues LfL-Projekt gestartet

Weide ist in Bayern traditionell und die natürlichste Form der Rinderhaltung. Sie vereint die Vorteile von Ökonomie und Ökologie, gleichzeitig fördert sie das Tierwohl. Um die Weidehaltung im Freistaat zu stärken, hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) das auf mehrere Jahre ausgelegte Wissenstransferprojekt "Weideland Bayern" gestartet. Es soll vorhandenes Wissen und Erfahrung zur Weidehaltung bündeln und Praktikern zur Verfügung stellen. Gefördert wird das Projekt aus der Initiative BioRegio 2030 des Landwirtschaftsministeriums. Es richtet sich sowohl an ökologische wie auch an konventionelle Rinderhalter.

Rinder auf der WeideZoombild vorhanden

Die Weidehaltung zu stärken, ist das Ziel des neuen LfL-Projekts "Weideland Bayern" (Foto: Birgit Gleixner, LfL).

Die Weidehaltung ist von der Gesellschaft gewünscht, weil sie eine möglichst tiergerechte Haltung der Rinder bedeutet. Sie ermöglicht es, dass die Tiere sich in einer natürlichen Umgebung bewegen und so aus Gras Milch und Fleisch erzeugt werden. Mit dem neuen Projekt der LfL soll die Weidehaltung in Bayern insgesamt gestärkt und gefördert werden. Ziel ist es, das bereits vorhandene Wissen zur Weidehaltung zu bündeln und diese Informationen Beratern ebenso wie Landwirten und allen Interessierten ein multimediales Online-Informationsangebot unter www.lfl.bayern.de/weideland-bayern zur Verfügung zu stellen. Nach dem Motto "Vom erfolgreichen Beispiel lernen" soll mithilfe von acht Best-Practice-Betrieben und einer "Stable-School" das Wissen für erfolgreiche Weidehaltung zusammengestellt werden. Das soll dem Einzelbetrieb vor Augen führen, was es für verschiedene Möglichkeiten gibt, die eigene Weide zu optimieren und besser in Wert zu setzen.

Zunächst wird dazu das bereits vorhandene Wissen aus verschiedenen Quellen sowie nationalen und internationalen Publikationen umfassend gesichtet, gebündelt und dann online veröffentlicht. Hauptschwerpunkte sind dabei die Milcherzeugung mit Weidehaltung und die Idee, das System Weide, je nach betrieblichen Möglichkeiten optimal für die Bedürfnisse der Kälber, Jungrinder und Milchkühe, den Betrieb und die Milcherzeugung zu nutzen.

Zum einen sollen Best-Practice-Betriebe ihr Wissen teilen und ebenfalls online veröffentlichen, zum anderen werden auf Betrieben Daten erhoben, die der Beratung dienen. Die sogenannte "Stable-School" soll eine intensive und kollegiale Beratung fördern. Außerdem sind fachliche Exkursionen geplant. Zum Schluss soll ein Fort- und Weiterbildungsangebot für sogenannte "Weideberatungskräfte" erarbeitet werden. Für die Beratung möchte die LfL mit ihren Projektpartnern geeignete Beratungsstrategien etablieren.

Das Projekt richtet sich in erster Linie an ökologisch wirtschaftende Betriebe, da die Vorschriften der EU-Öko-Verordnung einen Weidezugang fordern. Aufgrund ökonomischer, ökologischer und tierwohlrelevanter Vorteile der Weidehaltung möchte das Projekt allerdings auch Anreize auch für konventionelle Rinderbetriebe geben.

Weitere Informationen auf der Internetseite des Projekts:

Rinder auf der Weide

Die Weidehaltung zu stärken, ist das Ziel des neuen LfL-Projekts "Weideland Bayern" (Foto: Birgit Gleixner, LfL).

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.