Pressemitteilung – 18. Juni 2024, Freising
Agrarökologischer Lehrpfad in Freising eröffnet

Ein neues Angebot für Naturfreunde und alle an der Natur interessierten Freisinger Bürgerinnen und Bürger wurde am Dienstag an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) offiziell eröffnet: Der neue Agrarökologische Lehrpfad informiert auf dem Gelände der LfL über die Leistungen der Landwirtschaft zur Förderung der Biodiversität. Auch von Studierenden sowie von Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau oder für den Vorbereitungsdienst in der Landwirtschaftsverwaltung wird das Gelände gerne genutzt. Gleichzeitig schafft es neue Erholungsräume in der Stadt.

Der Agrarökologe Dr. Harald Volz erläutert vor einer Nisthilfe für Wildbienen ihre Funktion. Zoombild vorhanden

Der Agrarökologe Dr. Harald Volz (l.) erläutert die Funktion einer künstlichen Nisthilfe für Wildbienen (Foto: Birgit Gleixner, LfL).

Der Wunsch der Landesanstalt, Wissen zu vermitteln und Erholungsräume für die Freisinger Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, hat nach den Worten von LfL-Präsident Stephan Sedlmayer schon in den 1990er- Jahren zur Anlage eines Gehölzlehrpfads auf dem Gelände der LfL geführt. "Dieses Angebot wird nun durch den neuen Agrarökologischen Lehrpfad ergänzt und erweitert. Hier können sich jetzt alle Interessierten auch über die Leistungen der Landwirtschaft für die Förderung der Artenvielfalt informieren", sagte der Präsident bei der Eröffnung. Das Gelände werde nicht nur von Familien, sondern auch von Studentinnen und Studenten der nahen Hochschulen sowie von Auszubildenden an der DEULA für Bestimmungsübungen genutzt. Das Engagement der LfL in Sachen Biodiversität führte laut Sedlmayer dazu, dass das Bayerische Umweltministerium im Jahr 2020 die LfL im Rahmen des Blühpaktes Bayern als "Blühenden Betrieb" ausgezeichnet hat. Diese Auszeichnung wurde jetzt bis 2026 verlängert. Neben der Anlage in Freising bietet die LfL weitere Agrarökologische Lehr- und Erlebnispfade auch in Grub und Schwarzenau an. In Grub besteht am 22. Juni die Möglichkeit, am Tag der offenen Türe den Lehrpfad "Landwirtschaft und Artenvielfalt" im Rahmen einer Führung zu erleben.

Der Agrarökologische Lehrpfad wurde am Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau (IAB) konzipiert. Dessen Leiter Robert Knöferl erläuterte, dass das LfL-Außengelände nicht nur für den Lehrpfad, sondern auch institutsübergreifend für praxisangewandte Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Forschung genutzt wird. "Hier finden ein Teil der jährlichen Referendars- und Anwärterausbildung zu Thema Biodiversität und Schulungen für Streuobstwiesenführend auf dem Gelände statt", so Knöferl. Auch ein Tag zum Maschineneinsatz zur Landschaftspflege durch Spezialfirmen wurde hier schon veranstaltet.
"Einen direkten Blick auf das jeweilige Thema" bieten laut IAB-Agrarökologe Dr. Harald Volz die entsprechenden Schautafeln. So erfährt man beispielsweise auf der Tafel "Bienen in der Kulturlandschaft", dass mehr als die Hälfte der Wildbienenarten im Boden nisten. Hinter der Tafel sind ein großer Wildbienennisthügel und offene Bodenstellen angelegt, die anschaulich diese Fördermöglichkeiten zeigen. "Hecken, Streuobst oder artenreiche Wiesen in naher Umgebung dürfen als Nahrungsquelle aber nicht vergessen werden", so Dr. Volz. "Nur so werden Bienen unterstützt und können ihre wichtige Bestäubungsleistung auch für die Landwirtschaft weiter erfüllen."
Die fachliche Konzeption des Agrarökologischen Lehrpfads erläuterte IAB-Mitarbeiterin Elke Schweiger. "Elf Schautafeln informieren beispielsweise über den Lebensraum einer Hecke, über die Bedeutung von Totholz für die Biodiversität oder stellen die agrarökologischen Zusammenhänge in einem Streuobstbestand dar", so die Landschaftsökologin. An den drei Hauptzugangspunkten sind die aktuellen Flyer ausgelegt. Damit findet sich jeder auf dem Gelände schnell zurecht. "Eine Innovation ist die Digitale Karte zum Gehölzlehrpfad, die einfach über einen QR- Code aufgerufen werden kann", sagte Schweiger.

Der Agrarökologe Dr. Harald Volz (l.) erläutert vor einer Nisthilfe für Wildbienen ihre Funktion.

Der Agrarökologe Dr. Harald Volz erläutert die Funktion einer künstlichen Nisthilfe für Wildbienen (Foto: Birgit Gleixner, LfL).

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Mann mit Strohhut steht vor Infotafel zu Streuobst und drei Zuschauer hören zu.

Die elf Schautafeln des Agrarökologischen Lehrpfads erläutern verschiedene Themenbereiche, hier Streuobstwiesen (Foto: Birgit Gleixner, LfL).

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.