Pressemitteilung – 13. Februar 2024, Landshut-Schönbrunn
Ökonomie und Arbeitswirtschaft – Robotik und Digitalisierung in der Landwirtschaft

Von Produktionstechnik über rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte bis hin zu Agrarpolitik tauschten sich Gutsverwalter und -verwalterinnen beim alljährlich stattfindenden Lehrgang der LfL und des Bezirks Niederbayern für Führungskräfte von Lohnarbeitsbetrieben über vier Tage aus. Ein Schwerpunkt war die Digitalisierung im Pflanzenbau.

Ein großes Robotergefährt mit Kettenantrieb und Frontgewicht steht in einer Halle.Zoombild vorhanden

Der Traktor der Zukunft? Das universelle Trägerfahrzeug kann landwirtschaftliche Geräte mit drei Meter Arbeitsbreite bewegen. (Foto: LfL)

Bei der fachlich-organisatorischen Kooperationsveranstaltung des LfL-Instituts für Agrarökonomie (IBA) und dem Bezirk Niederbayern fokussierten sich Landwirtinnen und Landwirte konventioneller wie auch ökologischer Lohnarbeitsbetrieben einen ganzen Tag von vieren auf Landtechnik. Hier fand ein reger Austausch statt zwischen Fachleuten des LfL-Instituts für Landtechnik und Tierhaltung (ILT), Vertretern der Praxis, des Landmaschinenhandels, der Landmaschinenschule und des ALB Bayern.

Dr. Beat Vinzent vom LfL-Institut für Landtechnik und Tierhaltung (ILT) beleuchtete den aktuellen Sachstand von Ökonomie und Arbeitswirtschaft von Robotik und Digitalisierung in der Landwirtschaft: "In der Praxis werden heute schon Lenksysteme und Teilflächenschaltungen eingesetzt, die einen nachgewiesenen ökonomischen Nutzen haben. Andere technische Lösungen für die Bewirtschaftung von Teilflächen fristen aber aus verschiedenen Gründen noch ein Nischendasein. Der Ausblick auf den Entwicklungsstand moderner Agrarroboter ist faszinierend, auch wenn diese Technik erst in Zukunft ihren Weg in die Praxis finden wird. Heute finden sich aber schon vereinzelt Exemplare im Einsatz auf bayerischen Feldern, wo diese für Menschen anstrengende Arbeiten, wie z.B. die Handhacke übernehmen. Ob diese Agrarroboter am Ende den Traktor ersetzen, oder ob der Traktor mit entsprechender Sensorik selbst zum Roboter wird, das ist zum jetzigen Zeitpunkt der Forschung und Entwicklung noch offen."

Die Vortrags- und Diskussionsreihe hatte Dr. Gerhard Dorfner, Leiter des IBA, mit einem Intro über die Themen der Gegenwart und der Zukunft am Institut für Agrarökonomie eröffnet. Großen Zuspruch erfuhren auch interessante Vorträge rund um Erzeugerpreise für Strom aus Photovoltaik, Wind und Biomasse oder auch ein Überblick über die aktuellen Getreide- und Ölsaatenmärkte.
Neben weiteren fachlichen Lehrgangsinhalten wurde die viertägige Fortbildung komplettiert durch eine spannende Diskussion mit dem Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner.



Weitere Informationen

Fragen zum Lehrgang: LfL-Institut für Agrarökonomie, Jörg.Reisenweber@LfL.Bayern.de
Fragen zur Robotik und Digitalisierung in der Außenwirtschaft: LfL-Institut für Landtechnik und Tierhaltung, Beat.Vinzent@LfL.Bayern.de

    Ein großes Robotergefährt mit Kettenantrieb und Frontgewicht steht in einer Halle.

    Der Traktor der Zukunft? Das universelle Trägerfahrzeug kann landwirtschaftliche Geräte mit drei Meter Arbeitsbreite bewegen. (Foto: LfL)

    Bild in Originalgröße

    Die Obenaufsicht zeigt einen kleinen, kompakten Roboter mit frontalem Pflegesatz, der über ein Tast-Rad und ein nachgeordnetes Messer verfügt.

    Klein, aber oho: Der autonome Helfer erledigt handarbeitsintensive Arbeiten in Landwirtschaft und Gartenbau. (Foto: LfL)

    Bild in Originalgröße

    Ein großes Solarmodul liegt auf der Sä- und Hackvorrichtung des Roboters wie ein gekipptes Schild, um Sonnenstrahlung zur autonomen Versorgung aufzufangen. Auf dem Bild steht der Roboter in einer Halle.

    Der rein durch Solarenergie betriebene Roboter mit GPS sät und hackt punktgenau mit einer Tagesleistung von zwei bis drei Hektar. (Foto: LfL)

    Bild in Originalgröße

    Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.