Pressemitteilung – 08. Februar 2024, Karolinenfeld/Kolbermoor
Klimaschutz und Landwirtschaft vereinbaren – Moorbodenschutz in der Praxis
Die Zukunft der Landwirtschaft steht im Zeichen des Klimaschutzes, und die Versuchsstation Karolinenfeld der Bayerischen Staatsgüter ist Schauplatz für die Entwicklung hin zu einer moorverträglichen Bewirtschaftung. Unter der Versuchs-Leitung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) befindet sich das wegweisende Projekt „MoorBewi“ nun in seiner finalen Phase.
Moore spielen dem Klimawandel entgegen. Hier Rohrglanzgras zur Etablierung von Nassgrünland. (Foto: B. Zwack, LfL)
Moore spielen eine entscheidende Rolle als natürliche Kohlendioxidspeicher und sind somit unverzichtbar für den Kampf gegen den Klimawandel. Obwohl sie nur 3 % der Erdoberfläche ausmachen, speichern Moore mehr Kohlendioxid als alle Wälder zusammen. MoorBewi hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wege zu finden, um Moore effektiv zu schützen und gleichzeitig eine nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen.
Die Versuchsstation Karolinenfeld, betreut von den Bayerischen Staatsgütern (BaySG), ist ein Musterbeispiel für den notwendigen Wandel im Umgang mit Moorböden. Hier führen die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und das Peatland Science Centre (PSC) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf innovative Feldversuche durch, um das Wassermanagement zu optimieren und Nassgrünland sowie Paludikulturen zu etablieren und zu bewirtschaften.
Die vorläufigen Ergebnisse sind vielversprechend: Durch das innovative Schachtsystem konnten die Wasserstände auf den Versuchsflächen nicht nur deutlich angehoben, sondern auch präzise reguliert werden. Nach Anhebung des Grundwasserstandes konnten auf dem Nassgrünland ertragreiche Aufwüchse für die Verfütterung geerntet werden. Paludikulturen wie die Sumpf-Segge entwickelten sich rasch zu geschlossenen Beständen, so dass sie einer stofflichen Verwertung zugeführt werden können – ein vielversprechendes Zeichen für die Zukunft.
Um die wiedervernässten Moorflächen zu bewirtschaften, wurden spezielle Landmaschinen mit geringem Gewicht und breiter Bereifung beschafft. Diese Maßnahmen fließen nicht nur in die Beratung zum geplanten Moorbauernprogramm des Bayerischen Staatsministeriums ein, sondern machen die Versuchsstation Karolinenfeld zum Musterbetrieb für klimaverträgliche Bewirtschaftungsmöglichkeiten auf Moorböden.
Eine zukünftige Anhebung der Wasserstände auf der gesamten Fläche der Versuchsstation ist geplant, um den Klimaschutz weiter zu stärken. Eine Machbarkeitsstudie wird derzeit erstellt, um die Grundlage für diese entscheidenden Maßnahmen zu schaffen.
Die Forschung wird vom PSC mit Messungen der Treibhausgasemissionen begleitet, um die Auswirkungen der verschiedenen Ansätze genau zu quantifizieren. Bereits seit 2020 konnten auf den vernässten Flächen erhebliche Reduzierungen der Treibhausgasemissionen verzeichnet werden.
Für fachliche Rückfragen zum Moorbodenschutz wenden Sie sich bitte an:
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
+49 8161 8640-3640 oder moorbewirtschaftung@lfl.bayern.de
Interessierte können die Versuchsparzellen, Wasserregelungstechniken und speziellen Landmaschinen im Rahmen von Führungen besichtigen.
Für Buchungen und weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Bayerische Staatsgüter
Versuchsstation Karolinenfeld/Kolbermoor
+49 89 6933442-500 oder freising@baysg.bayern.de
Weitere Informationen:
Moore spielen dem Klimawandel entgegen. Hier Rohrglanzgras zur Etablierung von Nassgrünland. (Foto: B. Zwack, LfL)
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.