Pressemitteilung – 05. Januar 2024, Braunschweig
Milchbranche auf dem Weg in eine klimafreundlichere Milchproduktion

Zum Thema „Die Kuh und das Klima“ kamen Akteure aus der Milch-Wertschöpfungskette in Braunschweig zu zusammen.

Gruppenfoto der Teilnehmer der Kuh-Klima-TagungZoombild vorhanden

Gruppenfoto der Teilnehmer der Kuh-Klima-Tagung (Foto: Heidrun Fornahl)

Auf einer gemeinsamen Tagung des Thünen-Instituts und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) trafen sich am 22. und 23. November 2023 rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um gemeinsam Lösungen für eine klimafreundlichere Milchkuhhaltung zu finden. „Die vielen Anfragen aus der Milchbranche zu einem Austausch zum komplexen Thema Klima zeigen uns, dass der Bedarf einer solchen Veranstaltung groß ist“, so Dr. Monika Zehetmeier, Leiterin der Arbeitsgruppe „Klimawirkung und Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Systeme“ am LfL-Institut für Agrarökonomie.

Klimaschutz „maßgeschneidert“

Deutlich wurde in den Vorträgen, Workshops und in der Podiumsdiskussion: Der Fokus sollte auf aktivem Klimaschutz liegen. Damit Klimaschutzmaßnahmen aber ihre volle Wirkung entfalten können, müssen sie zum Betrieb passen. Dafür lohne der Blick ins Detail, denn jeder Betrieb bietet individuelle Antworten für mehr Klimaschutz. Damit werde der Beratung eine besondere Rolle zukommen, denn Klimaschutzmaßnahmen wirken nicht auf allen Betrieben gleich. Es gibt Maßnahmen, die Betrieben Geld einsparen können – insbesondere, wenn Ressourcen effizienter genutzt werden können. Viele Maßnahmen verursachen hingegen teils hohe Kosten. Hier müssten Finanzierungsmöglichkeiten durch die aufnehmende Hand aber auch durch die Politik gefunden werden.

Effizient einsparen

Ein erster, aber effektiver Schritt zu mehr Klimaschutz in der Milchkuhhaltung ist die Fokussierung auf „niedrig hängende Früchte“. Viele Betriebe können mit relativ wenig Aufwand große Treibhausgas-Einsparpotenziale heben. So zum Beispiel, wenn Futtermittel effizient produziert und eingesetzt, oder optimale Erstkalbealter und Zwischenkalbezeiten erreicht werden. Hier können schnell Erfolge erzielt werden. Neben Treibhausgasemissionen gibt es weitere wichtige Nachhaltigkeitsindikatoren, zum Beispiel die Vermeidung von Flächenkonkurrenz zwischen Mensch und Tier, den Schutz der Biodiversität und das Schließen von Nährstoffkreisläufen. Auch hier lohnt es sich nach Synergien mit dem Klimaschutz Ausschau zu halten.

Positive Bilanz

„Die vielen positiven Rückmeldungen zur Veranstaltung bestätigen uns in dem gewählten Format eines bundesweiten Austausches. Gleichzeitig hat die Veranstaltung auch gezeigt, dass die direkte Einbindung von Landwirtinnen und Landwirten auf regionaler Ebene notwendig ist“ so Katrin Agethen (Thünen-Institut für Betriebswirtschaft). „Jetzt heißt es, die geknüpften Gesprächsfäden aufzunehmen und weiterzuspinnen, damit praktischer Klimaschutz in der Milchkuhhaltung auch in die Umsetzung kommt.“


Ansprechpartnerinnen:
Dr. Monika Zehetmeier,
monika.zehetmeier@lfl.bayern.de
Tel.: +49 8161 8640-1228
und
Vanessa Karger,
Tel.: +49 8161 8640-1249

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.