Pressemitteilung – 07. November 2023, Freising
Studierende entwickeln den Prototyp einer Web App für den Biodiversitätsunterricht an Schulen
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Landwirtschaft und Artenvielfalt, welche Bevölkerungsgruppen interessiert dieses Thema und wie kann die Gestaltung einer App dazu aussehen?
Antworten auf diese Fragestellungen erarbeiteten Studierende des Studiengangs Technische Redaktion und Kommunikation der Hochschule München (HSM) im Rahmen eines Lehrprojekts, bei dem sie zusammen mit fachlicher Begleitung der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) den Prototypen der App Blick:feld entwickelten.
Stolz auf das Ergebnis: Studierende der Hochschule München entwickelten zusammen mit der Landesanstalt für Landwirtschaft den Prototyp der Lernapp Blick:feld. (Foto: B. Gleixner, LfL)
"Dieser Prototyp einer Web App ist eine Ideensammlung und ein Vorstoß, wie komplexe landwirtschaftliche Inhalte multi-medial durch eine mobile App interessierten Kindern und Erwachsenen verfügbar gemacht werden könnte", so Elke Schweiger von der LfL. Zusammen mit der Professorin Dr. Gertrud Grünwied von der Hochschule München (HSM) betreute sie das Lehrprojekt fachlich und in enger Abstimmung.
Grundlage für die Erstellung des App Prototyps waren der "LfL-Aktionsrucksack Biodiversität" und das LfL-Themenbanner "Landwirtschaft und Artenvielfalt erleben". Seit 2019 verfügen alle Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayern über diese beiden visuellen und haptischen Didaktik-Utensilien, die von Grundschulen, Wildlebensraumberatern und Erlebnisbäuerinnen als Anschauungsmaterial ausgeliehen und genutzt werden können.
Bei der Planung und Entwicklung der Web App stand der benutzerorientierte Gestaltungsprozess im Vordergrund. Das studentische Research-Team analysierte zu Beginn des Projekts mit Interviews und online-Fragebögen die potenziellen Nutzerinnen und Nutzer und deren Wünsche und Interessen.
Von den zahlreichen möglichen Themen, die als Inhalt der Web App in Frage kämen, favorisierten die Befragten das Thema Wildbienen, so dass sich die 25 Studierenden bei der Appentwicklung darauf konzentrierten. Und angesichts der begrenzten Zeitspanne von einem Studiensemester entschied man sich dafür, von den vier herausgearbeiteten Nutzergruppen - Schüler, Lehrer, Landwirte und allgemein Interessierte – explizit die Gruppe der Schülerinnen und Schüler mit der App anzusprechen.
Diese interessierten sich vor allem für die verschiedenen Arten von Wildbienen, deren Nistgewohnheiten und wie die Landwirtschaft - aber auch jeder einzelne - Wildbienen fördern kann. Per Storytelling führt "Sandy", die Sandbiene, in der Web App durch die Welt der Wildbienen und erklärt, wie diese durch entsprechende Maßnahmen in der Landwirtschaft oder auch im heimischen Garten unterstützt werden können. Neben einer anschaulichen Anleitung zum Bau einer künstlichen Nisthilfe sorgt Sandy spielerisch über interaktive Spiele, Quizfragen oder Puzzle dafür, dass die App User ihr Wissen über Wildbienen vertiefen und festigen können.
Mit Hilfe des Prototyps Blick:feld gelang es den Studierenden erfolgreich, so das Fazit der betreuenden LfL-Kollegen, einen interaktiven Unterricht zum Thema Artenvielfalt und Landwirtschaft zu gestalten. Eine solche interaktive App kann landwirtschaftliches Wissen vermitteln und ins Klassenzimmer, aber auch in jeden Haushalt bringen.
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Stolz auf das Ergebnis: Studierende der Hochschule München entwickelten zusammen mit der Landesanstalt für Landwirtschaft den Prototyp der Lernapp Blick:feld. (Foto: B. Gleixner, LfL)
Präsentierten ihre Erkenntnisse: Drei Studierende des Studiengangs Redaktion und Kommunikation. (Foto: B. Gleixner)
Spaß bei der Arbeit: Elke Schweiger von der LfL und Dr. Gertrud Grünwied von der HSM unterstützten die Studiererenden tatkräftig. (Foto: B. Gleixner, LfL)
Für das Logo des Prototyps der Lernapp durfte die bunte Raupe des LfL-Aktionsrucksacks Biodiversität aushelfen. (Quelle: LfL)
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.