Pressemitteilung – 31. Mai 2023,
Tag der Milch: Milchland Bayern 2022 - ein Qualitätsstandort

Knapp 30 % der Milchkühe in Deutschland stehen in Bayern. Das sind rund eine Mio. Kühe, wobei ein bayerischer Milchviehbetrieb durchschnittlich nur 44 Kühe hält. Die Anzahl der bayerischen Kühe sinkt seit den 90er Jahren kontinuierlich, so dass die erzeugte Milchmenge in Bayern auch leicht sinkt. Im Jahr 2022 wurden rund 7,5 Mio. t Milch von den bayerischen Milchkühen an die Molkereien geliefert. Der Anteil an Biomilch beträgt rund 8,5%, im Ländervergleich ist das überdurchschnittlich.

In ein Glas wird Milch aus einer Flasche geschüttet. Daneben steht ein kleines Sahnekännchen und ein roter Milchkrug mit weißen Tupfen. (Foto: LfL)Zoombild vorhanden

Viele mögen ein Glas Milch zum Frühstück.(Foto: LfL)


Nach ungewöhnlich stark ansteigenden Preisen 2022 vor allem für konventionelle Kuhmilch, sinken die Milchpreise aktuell wieder. Dies kommt zustande, da das Angebot an Milch gestiegen, aber die Nachfrage gesunken ist. Im bayerischen Schnitt lag der konventionelle Milchpreis im März für 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß bei 53,04 ct netto/kg Milch und der Biomilchpreis bei 60,73 ct netto/kg Milch. Das ist immer noch ein überdurchschnittliches Niveau.

Zum Vergleich: Der Nettojahresdurchschnitt vom konventionellen Milchpreis lag ohne Rückvergütungen für 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß im Jahr 2019 bei 34,48 ct/kg Milch und 2021 bei 36,52. Der Nettojahresdurchschnitt vom Bio-Milchpreis lag ohne Rückvergütungen bei 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß im Jahr 2019 bei 47,28 ct/kg Milch und 2021 bei 50,05.
Abzuwarten ist, auf welcher Höhe sich der Milchpreis in den nächsten Monaten einpendelt.

Die Milcherzeugung unterliegt hohen Standards und wird streng kontrolliert. Die bayerische Milch wird in 55 meldepflichtigen Molkereien an 77 Standorten zu den verschiedensten Milchspezialitäten verarbeitet. Ähnlich wie bei den landwirtschaftlichen Betrieben findet auch auf der Ebene der Molkereien ein Strukturwandel statt. Die milchverarbeitenden Unternehmen haben mit 39 % am Gesamtumsatz der bayerischen Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln sowie Getränken einen großen Anteil.

Der Selbstversorgungsgrad an Milchprodukten liegt über 100%, das bedeutet, dass Milchprodukte in andere Länder exportiert werden. Gleichzeitig werden Milchprodukte in nicht unerheblichem Maße importiert.

Im Bereich der Qualitätskontrolle bei der Milch ist die LfL zuständige Landesstelle für die Umsetzung der sogenannten Rohmilchgüteverordnung. Zudem verantwortet sie die amtliche Qualitätsprüfung für deutsche Markenbutter in Bayern, zu erkennen an dem schwarzen, ovalen Siegel mit dem Bundesadler auf der Verpackung.

Weiterhin ist sie mit der staatlichen Systemkontrolle im regionalen Qualitäts- und Herkunftssicherungsprogramm "Geprüfte Qualität-Bayern" beauftragt. Das GQ-Bayern-Siegel findet sich auf Milch, Käse, Joghurt, Quark, Schlagrahm von zertifizierten Betrieben. Die Milch stammt von zu 100% in Bayern gehaltenen Milchkühen und die Milch und Milcherzeugnisse sind zu 100% in Bayern verarbeitet und abgepackt.

Weitere Informationen:

In ein Glas wird Milch aus einer Flasche geschüttet. Daneben steht ein kleines Sahnekännchen und ein roter Milchkrug mit weißen Tupfen. (Foto: LfL)

Viele mögen ein Glas Milch zum Frühstück.(Foto: LfL)

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Ein ovales Siegel zeigt in der Mitte einen schwarzen Adler und im ovalen, schwarzen Ring rundum die Schrift: In Deutschland geprüfte Markenware.

Höchster Qualitätsstandard: Das Siegel mit dem Adler auf der Butter.

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Die Abbildung zeigt ein blau-weißes Siegel. "Geprüfte Qualität Bayern" lautet der Schriftzug, der sich durch die Krümmung des Ovals bzw. die horizontale Partie zieht. Zusätzlich befinden sich im unteren Teil zusätzlich weiß-blaue Rauten wie auf einer bayerischen Fahne.üfte", horizontal mittig "Qualität" und im unteren Oval heißt es "Bayern

Ein solches Produkt stammt zu 100 Prozent aus Bayern.

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Die Abbildung zeigt eine Kurvengrafik, die die Preisentwicklung konventioneller und von Bio-Milch im Zeitraum 2016 bis März 2023 zeichnet. Beide Kurven sind Ende 2021 stärker angestiegen. (Quelle: LfL)

Preisentwicklung von konventioneller und Bio-Milch. (Quelle: LfL)

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Vor einer Bergkulisse im Inntal erstreckt sich eine Weide, auf der mehrere Kühe stehen. (Foto: Mühlbauer, LfL)

Milchviehhaltung im Alpenvorland (Foto: Mühlbauer, LfL)

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.