Pressemitteilung – 15. Februar 2023, Freising
Ökolandbau in Bayern: Das sind die regionalen Spitzenreiter
Bayern ist Öko-Land Nummer 1 in Deutschland. Doch die Bedeutung des ökologischen Landbaus ist in Bayern von Region zu Region sehr unterschiedlich. So betragen in Grünlandgebieten die Anteile der ökologisch bewirtschafteten Fläche eines Landkreises bis zu 39 Prozent, ganz vorne liegt hier der Landkreis Miesbach. Auch die Landkreise Lindau (31 %), Oberallgäu (30 %) und Ostallgäu (26 %) im Regierungsbezirk Schwaben liegen unter den Spitzenreitern der Landkreise in Bayern.
Bayernkarte mit Anteilen der Öko-Flächen auf Landkreisebene.
Die Grünland-Regionen geben einen Hinweis darauf, dass die Umstellung auf Ökolandbau bei der Rinder -bzw. Milchviehhaltung leichter umzusetzen ist. Zudem spielt eine große Rolle, ob regional größere verarbeitende Betriebe oder Handelsunternehmen vorhanden sind, die einen Schwerpunkt auf die Produktion von Bio-Lebensmitteln und auf regionale Bio-Ware legen. Regionen mit einem ackerbaulichen Schwerpunkt oder schweinehaltenden Betrieben liegen im Hinblick auf den Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche zurück. Herausforderungen für die Betriebe im Hinblick auf die Umstellung auf den ökologischen Landbau sind der vollständige Verzicht auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel, stallbauliche Gegebenheiten und die Versorgung der Tiere mit ökologischen Futtermitteln.
Der Regierungsbezirk Unterfranken zeigt, dass auch Ackerbauregionen durchaus hohe Bioanteile erreichen können. Vier unterfränkische Landkreise (Aschaffenburg mit 26 Prozent, Main-Spessart mit 20 Prozent, Bad Kissingen mit 24 Prozent und Rhön-Grabfeld mit 21 %) liegen in Nordbayern mit an der Spitze. Der Regierungsbezirk weist mit seinen Gäulagen einen sehr respektablen Anteil von 18 Prozent auf.
Im Rahmen von BioRegio Bayern wurde zahlreiche Maßnahmen festgelegt, mit deren Hilfe das Ziel „30 Prozent Ökolandbau bis 2030“ ein Stück näher rückt. Mehrere zentrale Maßnahmen werden durch das Kompetenzzentrum Ökolandbau der LfL betreut und umgesetzt. Dazu gehören die Öko-Modellregionen, das BioRegio Betriebsnetz, die Ökopakt-Vernetzungsstelle (Ökoboard Säule 3), das in Aufbau befindliche Praxis-Forschungs-Netzwerk OekoNet oder das Forum für Ökologische Pflanzenzüchtung. Letzteres wird vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung koordiniert. Zudem werden zahlreiche Forschungsthemen im Bereich der angewandten Forschung erarbeitet und durchgeführt, die Fragestellungen des ökologischen Landbaus aufgreifen. Dazu gehören beispielsweise neben Pflanzenbau- und Tierhaltungssystemen die Bewertung von Umweltleistungen des ökologischen Landbaus. Im Fünfjahreszeitraum 2018 bis2022 waren dies 56 Projekte aus angewandter Forschung und Entwicklung zum ökologischen Landbau.
Grundlage der Datenauswertung sind Betriebe, die im Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) eine Förderung für den ökologischen Landbau beantragt haben (Maßnahmen A11 bzw. B10). Alle angegebenen Daten beziehen sich auf diese Betriebe einschließlich deren Flächennutzung und Tierhaltung. Jeweils im Juni und im November werden an dieser Stelle aktuelle Zahlen zum ökologischen Landbau in Bayern bereitgestellt. Die Datenauswertung erfolgt durch das Institut für Agrarökonomie an der LfL.
Weitere Informationen:
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.