Pressemitteilung – 03. Februar 2022, Grub
Rinderwohl im Fokus: Milchviehstall am LfL-Standort Grub wird gefördert

Pünktlich zum Jahreswechsel wurde der Antrag des Netzwerks Innovationen für gesunde und „glückliche“ Kühe (IGG) von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bewilligt. Im Rahmen des Projekts werden am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf und an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) am Standort Grub zwei „Milchviehställe der Zukunft“ gefördert. Beide sollen zur Beantwortung innovativer Forschungsfragen im Bereich Tierwohl, sowie zur Entwicklung von „Milchviehställen der Zukunft“ in der Praxis beitragen.

Innenraumperspektive eines Stalls.Zoombild vorhanden

Innenraumperspektive des neuen Milchviehstalls (Simon, LfL).

Die Initiative für das Projekt ging vom Netzwerk IGG (Innovationen für gesunde und „glückliche“ Kühe) aus, das neben der LfL aus sechs weiteren Partnerinstituten (FBN, LBZ Echem, TiHo Hannover, Hochschule Neubrandenburg, LfULG Sachsen und FLI Riems) besteht.

Der „Stall der Zukunft“ in Dummerstorf wird mit Blick auf die Bedürfnisse des Tieres an seine Haltungsumwelt, sein Verhalten und seine Sinneswahrnehmungen entworfen. Im Milchviehstall am LfL-Standort Grub liegt der Schwerpunkt neben dem Tierverhalten auf den unterschiedlichen Bedürfnissen der Tiere hinsichtlich der Nutzung verschiedener Ressourcen, wie Futterangebot und Platzbedarf. Beide innovativen Stallanlagen werden sowohl als Experimentierstall als auch als Modellbetrieb für Milchviehhaltung genutzt. Darüber hinaus wird in jedem Stall eine andere Rinderrasse eingestallt, wodurch auch vergleichende Forschungsprojekte durchgeführt werden können.

Zentraler Aspekt in Grub soll die Erforschung des Fress- und Ruheverhaltens sein, wozu auch neue Erfassungsmethoden entwickelt werden. Generell wird ein Schwerpunkt auf dem sozialen Zusammenleben und den Bedürfnissen von Rindern liegen.

Aktuell beginnt die Planungsphase, bei der die wichtigsten Erkenntnisse aus der Forschung bereits berücksichtigt werden: Unter anderem sollen beispielsweise die Lichtverhältnisse im Stall optimal an das Adaptionsvermögen der Rinder angepasst werden, es wird ein Klimakonzept entwickelt, um Hitzestress zu vermeiden und emissionsarme Böden sollen eingesetzt und erprobt werden.

Mehrere Kühe stehen am Futtertisch im Stall.

Mehrere Kühe am Futtertisch (Kulig, LfL).

Bild in Originalgröße

Eine Kuh steht auf der Weide.

Kuh auf der Weide (LfL).

Bild in Originalgröße

Piktogramm einer Kuh im Milchviehstall.

Logo des Milchviehstalls der Zukunft (FBN).

Bild in Originalgröße

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.