Pressemitteilung – 16. Oktober 2020, Grub
BAT-Tagung: Empfehlungen umsetzen – Rationsplanung und Rationskontrolle nutzen

Die Bayerische Arbeitsgemeinschaft Tierernährung e.V. (BAT) veranstaltete am 15. Oktober 2020 ihre 58. Jahrestagung. Diese steht unter dem Motto „Empfehlungen umsetzen – Rationsplanung und Rationskontrolle nutzen. Die derzeitige Situation erforderte ein digitales Format, mit Livestream und Chat ist die Veranstaltung ein voller Erfolg.

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Prof. Wilhelm Windisch bei der Begrüßung

Die BAT veranstaltete ihre traditionelle Jahrestagung in diesem Jahr nicht als klassische Tagung, sondern als digitale Plattform mit Livestreams und Chats. Eine Mediathek versorgte alle Teilnehmer der Tagung mit den Tagungsbänden, Postern und Vorträgen. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist Mitglied des gemeinnützigen Vereins BAT, der Wissenschaft, Verwaltung, Praxis und Handel verbindet und die LfL beteiligt sich aktiv in Vorstand und Geschäftsführung. Die modernen Medien ermöglichten einem breiten Spektrum von rund 200 Zuhörern die Teilnahme an interessanten Vorträgen, Posterpräsentationen, Diskussionen im Plenum oder in kleineren Gruppen. Das bestehende Netzwerk konnte auch digital erhalten und weiter gestärkt werden.
"Empfehlungen umsetzen – Rationsplanung und Rationskontrolle nutzen" lautete das Generalthema der diesjährigen Tagung. Umweltschutz, Ressourceneffizienz, Wirtschaftlichkeit, Tierwohl und Akzeptanz in der Bevölkerung stellen die Nutztierfütterung vor große Herausforderungen. Diese können wir jedoch gut bewältigen, wenn wir unsere schlagkräftigen Arbeitsinstrumente konsequent einsetzen. Sie reichen von der Ermittlung des Bedarfs der Nutztiere über die Analyse des Lieferungsvermögens der Futtermittel und einer intelligenten Rationsgestaltung bis zur konsequenten Umsetzung und ein gutes Controlling der ordnungsgemäßen Ernährung. Diese Themen wurden in 4 Plenarvorträgen am Vormittag und in jeweils vier weiteren Vorträgen in den Sektionen Rind und Schwein am Nachmittag bearbeitet. Weiterhin wurden insgesamt 23 Posterbeiträge rund um Futter und Fütterung in vier separaten Sektionen präsentiert und diskutiert. Mit dem diesjährigen Posterpreis wurde Sylvia Kuenz, TUM-Lehrstuhl für Tierernährung, für Ihre Arbeit zum Einfluss einer variierenden Trypsin-Inhibitor-Aktivität auf die Verdaulichkeit einzelner Aminosäuren beim Mastbroiler ausgezeichnet.
Im Ergebnis erbrachte die Tagung, dass die Tierernährung in Deutschland mit den gültigen Futterbewertungssystemen und Versorgungsempfehlungen für die einzelnen Tierarten und –kategorien bereits gut aufgestellt ist. Der genetische Fortschritt, sich wandelnde Haltungsbedingungen, veränderte Anbaubedingungen, neuartige Futtermittel aber auch wechselnde gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen machen jedoch eine stetige Anpassung der Systeme erforderlich. Diese Anpassung wird im Verbund der zuständigen Gremien auf Basis neuester an den Universitäten und Landeseinrichtungen erzielter Forschungsergebnisse vorgenommen. Falls eine entsprechende Übertragbarkeit auf die bei uns gültigen Bedingungen möglich ist werden auch die auf internationaler Ebene erzielten Erkenntnisse mit einbezogen.
Die Tagung wurde am Standort Grub der LfL Bayern organisiert, die Aufzeichnung und Ausstrahlung der Vorträge erfolgte im Forum und den Hörsälen am Standort. Das neue Format der Tagung als web-Konferenz erforderte einen unerwartet hohen Organisationsaufwand. Den Rückmeldungen zufolge hat sich der Aufwand gelohnt und die Tagung kann aus fachlicher und kommunikativer Sicht als sehr erfolgreich angesehen werden.

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.