Im Frühjahr waren Baumkletterer im Auftrag der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) im Einsatz und haben ein Kronenmonitoring im Gewerbegebiet Messestadt Ost durchgeführt. Während dieser Maßnahme wurden an fünf Ahornbäumen ALB-Befallsmerkmale gefunden. Zeitgleich wurde auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg (AELF) an zwei Bäumen im Riemer Wäldchen fündig. Daraufhin haben im Juli sowohl die LfL als auch das AELF Ebersberg nach Vorgaben des Bundes und der EU im Zuge der Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) in München-Riem Fällungen durchgeführt. Die Gehölze der nach dem EU-Durchführungsbeschluss zu entnehmenden 16 Pflanzengattungen wurden gefällt und untersucht. Die Analyse dieser entnommenen Gehölze aus der Befallszone München-Riem im Freisinger Quarantänelabor ergab, dass bei vier weiteren Laubgehölzen im Zuständigkeitsbereich der LfL ALB-Befall vorliegt. Neben Eiablagen und Einbohrlöchern wurden mehrere lebende Larven des Käfers in Stämmen und Ästen gefunden.
Die Fällaktion konnte dank der guten Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt München, der Gemeinde Feldkirchen, den beauftragten Unternehmen, dem AELF Ebersberg und der LfL sorgfältig und unfallfrei durchgeführt werden. Bei der Entnahme wurden die liegenden Gehölze mit Hilfe von speziell ausgebildeten ALB-Spürhunden und durch Fachpersonal vor Ort begutachtet und auf Befallsmerkmale kontrolliert.
ALB-Larve auf einem befallenen Baumstück
Die Verdachtsproben wurden durch die LfL sichergestellt und in das Quarantänelabor am LfL-Institut für Pflanzenschutz nach Freising gebracht. Die LfL-Kollegen haben die Holzproben sachkundig geöffnet und auf Merkmale von ALB-Befall untersucht. Im Holz der vier neu gefundenen, befallenen Bäume konnten etwa 35 Eiablagen, ca. 15 Eingangsbereiche und rund 10 lebende Larven des ALB festgestellt werden. Neben einer DNA-Analyse werden die gefundenen Larven für weitere Untersuchungen archiviert. Alle Befallsbäume gehören der Gattung Ahorn (Acer spp.) an. Im Bereich des Riemer Wäldchens entdeckte das AELF Ebersberg im Rahmen der Fällmaßnahme ein Gangsystem in einer Birke. Der Eingangsbereich ist so stark zugewachsen, dass eine eindeutige Zuordnung zum ALB nicht mehr möglich ist. Auch die ALB-Spürhunde haben kein eindeutiges Ergebnis geliefert. Weitere ALB-Funde im Wäldchen gibt es bis jetzt nicht.
Durch die Funde an den Ahornbäumen ergibt sich eine geringfügige Erweiterung der Befallszone in östlicher Richtung. Im Zuständigkeitsbereich der LfL waren nur wenige Gehölze von der Erweiterung betroffen und diese befanden sich ausschließlich auf öffentlichem Grund. Mit dem Einverständnis der Landeshauptstadt München konnten diese Gehölze direkt im Zuge der laufenden Fällmaßnahme mit entnommen werden. Auf diese Weise sind derzeit von Seiten der LfL keine weiteren Fällungen notwendig und weitere Verkehrsbeeinträchtigungen in diesem Gebiet werden vermieden.
Durch die Vergrößerung der Befallszone ist das Riemer Wäldchen wieder betroffen, allerdings nur in einem kleinen Randbereich. Die notwendigen Fällmaßnahmen im Wald werden unter der Federführung des AELF Ebersberg voraussichtlich Ende August/Anfang September stattfinden.