Einfluss unterschiedlicher Zinkquellen im Ferkelaufzuchtfutter auf Futteraufnahme, Leistung und Kotbeschaffenheit

Ferkel an Abrufstationen

Zink kommt natürlicherweise in Futterpflanzen vor, die beim Schwein eingesetzt werden. Ohne mineralische Ergänzung würde der Zinkgehalt in üblichen Ferkelfuttermischungen etwa 30 bis 40 Milligramm pro Kilogramm betragen. Die Gesellschaft für Ernährungsphysiologie gibt eine Empfehlung von 80 bis 100 Milligramm Zink pro Kilogramm Futtertrockenmasse für Ferkel an. Zink ist ein essentielles Spurenelement und spielt eine Hauptrolle in vielen biologischen Prozessen, einschließlich der Genregulation. Zinkmangel kann zu einer Abnahme der Futteraufnahme und zu einer Wachstumshemmung führen. Es wird deshalb in der Regel ergänzt.
Laut Futtermittelrecht beträgt der maximale Zinkgehalt im Ferkelfutter derzeit 150 Milligramm Zink pro Kilogramm Futter, das heißt es können neben den nativen Gehalten noch etwa 120 Milligramm Zink pro kg Futter ergänzt werden.

Zinkoxid und Zinksulfat sind dabei die häufigsten Quellen. Jedoch wird immer noch Zinkoxid in pharmakologischer Dosierung (2.400 Milligramm Zink pro Kilogramm beziehungsweise etwa 3 Kilogramm pro Tonne Futter) bei der Fütterung von abgesetzten Ferkeln eingesetzt, um die Leistung zu verbessern und das Durchfallgeschehen zu minimieren. In Folge dessen kann die Zinkkonzentration in den tierischen Ausscheidungen sehr hoch sein und zu Umweltbelastungen aber auch zu nachhaltigen Problemen der Darmgesundheit (Mikroflora, Antibiotikaresistenzen) führen.

Versuchsdurchführung

Im vorliegenden Fütterungsversuch wurden zwei verschiedene Zinkoxidquellen (Standardzinkoxid und potenziertes Zinkoxid) miteinander verglichen. Das potenzierte Produkt (HiZox®) ist ein hochporöses Zinkoxid mit einem speziellen, patentierten Herstellungsverfahren. Es besitzt gegenüber herkömmlichem Zinkoxid eine vielfach größere, wirksame Oberfläche mit besonderem Einfluss auf die Zusammensetzung der Mikroflora. Bei gleicher Wirkung kann es in einer deutlich geringeren Dosis eingesetzt werden und fördert gleichzeitig die Tiergesundheit sowie Entwicklung von Jungtieren.
Der Versuch wurde am Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Schweinehaltung in Schwarzenau an Abrufstationen für Ferkel durchgeführt. Dazu wurden 40 Ferkel ausgewählt und nach Lebendmasse, Geschlecht und Abstammung gleichmäßig auf folgende zwei Gruppen aufgeteilt:
  • Kontrollgruppe:150 Milligramm Zinkoxid und 25 Milligramm Kupfer pro Kilogramm Futter
  • Testgruppe:150 Milligramm potenziertes Zinkoxid und 25 Milligramm Kupfer pro Kilogramm Futter

Ergebnisse

Zinkgehalte der Versuchsrationen

Laut Angabe des Futterlieferanten lagen die Gehalte an Zink zwischen 143 und 150 Milligramm je Kilogramm Futter. Analysiert wurden jedoch etwas höhere Gehalte. In den beiden Futtermischungen der Testgruppe wurden jeweils 164 Milligramm je Kilogramm ermittelt. Die analysierten Gehalte der beiden Kontrollmischungen lagen bei 147 und 180 Milligramm je Kilogramm Futter.

Aufzuchtleistungen

Während des Versuchs waren keine Tierausfälle zu verzeichnen. Ein Tier aus der Kontrollgruppe musste medikamentös behandelt werden.
Die Zunahmen waren mit etwa 515 Gramm pro Tier und Tag im Mittel aller Behandlungen als gut für die Aufzucht an Abrufstationen einzustufen. Signifikante Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen traten beim Futterabruf und den täglichen Zunahmen nicht auf. In der Kontroll- beziehungsweise Testgruppe lagen die täglichen Zunahmen bei 503 beziehungsweise 525 Gramm. Der Futterabruf pro Tier und Tag belief sich auf 702 Gramm (Kontrolle) und 758 Gramm (Testgruppe). Mit Werten zwischen 1,40 und 1,45 Kilogramm Futter pro Kilogramm Zuwachs war der Futteraufwand im Mittel des Versuchs statistisch nicht abzusichern.

Wichtigste Ergebnisse

Kontrolle mit StandardzinkoxidTestgruppe mit potenziertem Zinkoxid
Tägliche Zunahmen (g)503525
Futterabruf (g/Tier, Tag)702758
Futteraufwand (kg/kg Zuwachs)1,401,45

Kotbeschaffenheit

Zu Versuchsbeginn wurde der Kot in allen Buchten als eher "weich" eingestuft. Gegen Versuchsende wurde die Kotkonsistenz als "normal" bewertet. Ein Effekt der Zinkquelle dabei war nicht zu erkennen.

Zusammenfassung und Fazit

Der Einsatz des potenzierten Zinks führte gegenüber der Kontrollgruppe zwar zu 22 Gramm höheren täglichen Zunahmen sowie zu einem um 56 Gramm höheren Futterabruf pro Tier und Tag, jedoch ließen sich diese Unterschiede statistisch nicht absichern. Weitere Versuche sind deshalb notwendig, um mögliche Effekte auf die Tiergesundheit zu klären. Noch offen sind auch Fragen zur Preiswürdigkeit des potenzierten Zinkoxids gegenüber herkömmlichen Zinkquellen.