Futteruntersuchungen und Futterqualität in schweinehaltenden Betrieben

Techniker bei der Entnahme einer Futterprobe

Futterprobennahme mittels Probenstecher

Futteruntersuchungen sind notwendig! Nur derjenigen Schweinehalterinnen und Schweinehalter, die ihre Einzelfutter auf wichtige Futterinhaltsstoffe untersuchen lassen, können bedarfsgerechte, umweltschonende und wirtschaftliche Schweinerationen berechnen. Nur derjenigen Schweinehalterinnen und Schweinehalter, die auch noch ihre Rationen ins Futterlabor schicken, kennen die „wahren“ Inhaltswerte bzw. können dann gezielt nachjustieren.
Mahl-, Misch- und Ausdosierfehler wie zum Beispiel Überhitzen, Fehlmischungen, Entmischungen fallen nicht „per Auge“ auf und führen meist zu langanhaltenden, unerkannten Fehlversorgungen mit Leistungseinbußen. Immer öfter entdeckt die Futtermittelkontrolle auch Rationen mit Überschreitungen futtermittelrechtlicher Obergrenzen (Vitamin A und D, Kupfer, Zink, Selen usw.. Meist handelt es sich um Probeziehungsfehler als Folge von Entmischungen.

Das „schwere“ Mineralfutter sackt bei zu langem Mischen durch. In solchen Situationen bewähren sich dann wiederum Analysenergebnisse der verwendeten Einzelfutter oder der Rationen als Gegenbeweis.
Analysenprotokolle der Rationen helfen mit beim Aufdecken von Stickstoff-, Phosphor-, Kupfer-, Zinkreserven und zur Verbesserung der Nährstoffbilanzen. Sie dienen sowohl als Planungshilfe als auch als Beleg bei rechtlichen Unklarheiten wie zum Beispiel bei der Baugenehmigung, Düngerverordnung usw.).

Schwankungen

Sowohl bei den Energie- und Eiweißfuttern als auch bei den Rationen fallen innerhalb der Futtertypen und Nährstoffgruppen enorme Schwankungen auf

  • Energiefutter
    • Niedrige Rohfasergehalte führen in der Regel zu Energieüberhängen mit Verfettungsgefahr oder zu geringerer Darmwirkung und Sättigung. Rohproteinüberladungen behindern die Eiweißverdauung und stören die Stickstoffbilanz. Hohe Rohaschewerte deuten auf höhere Schmutzanteile hin.
  • Eiweißfutter
    • Diese sollten die Aminosäureversorgung sicherstellen, können aber rohfaser- und rohaschereich und somit energie- und proteinarm sein.
  • Rationen
    • Bereits die Mittelwerte zeigen Reserven auf. Futter für säugende Sauen vertragen mehr als 12,8 Megajoule ME pro Kilogramm Alleinfutter. Werden nur 12,2 Megajoule ME pro Kilogramm vorgefunden, deutet dies auf Kompromissfutter vergangener Tage hin. Dann kommen noch die Streuungen hinzu
    • Rohaschewerte unter 30 Gramm pro Kilogramm sind ohne Mineralfutterzulage bzw. nach Endmischungen bzw. Fehlbeprobungen anzutreffen.
    • Rohproteingehalte über 190 Gramm pro Kilogramm sollten aus Umwelt- und Tiergesundheitsgründen in Rationen nicht mehr anzutreffen sein.
    • Rationen mit Rohfaserwerten unter 30 Gramm pro Kilogramm sind kein Diätfutter mehr und riskant in allen Betrieben mit suboptimalen Produktionsvoraussetzungen.

Unabhängige Prüfung von Mischfuttermitteln

Logo VFT

Qualität von Mischfuttermitteln
Der Verein Futtermitteltest (VFT) führt regelmäßig unabhängige Warentests bei Mischfutter durch, welche vom Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft kommentiert und veröffentlicht werden. Bewertet werden dabei die deklarierten und analysierten Energie-, Nährstoff- und Mineralstoffgehalte und die Übereinstimmung der analysierten Werte mit fachlich abgeleiteten Richtwerten.
Die Ergebnisse der letzten 1,5 Jahre sind nach Regionen sortiert unter folgender Internetseite abrufbar:

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Angebot der Futteruntersuchung

Nur eine Analyse der Futtermischung gibt Sicherheit bezüglich Misch- und Ausdosiergenauigkeit. Fütterungsfehler fallen nämlich nicht mit bloßem Auge auf, führen jedoch oft zu Fehlversorgungen mit Leistungseinbußen und Kostensteigerungen. Ohne Untersuchung der Einzelfutter redet man nur über den "gefühlten" Futterwert, bei den wichtigen Futterinhaltsstoffen kann man ziemlich danebenliegen. Mehr