Unkraut-Steckbrief
Ampfer, Stumpfblättriger
Familie: Polygonaceae
Bayer-Code: RUMOB
Besondere Merkmale
Keimblätter lanzettlich, gestielt, 20-25 mm lang; Untere Laubblätter groß, breit, eiförmig mit herzförmigem Grund, obere Blätter kleiner und schmaler; Stängel aufrecht, meist zu mehreren, gefurcht, oft rot überlaufen, bis 120 cm hoch; grüne, später rostrote Blütenstände, von der Mitte an blattlos, Einzelblüten unscheinbar, in Scheinquirlen angeordnet.
Ökologisches Profil
Ausdauernd, generative Vermehrung, Keimzeit im Frühjahr, Lichtkeimer, je Pflanze werden ca. 7000 Samen gebildet, die bis zu 40 Jahre im Boden überleben; Blütezeit von Juni bis August; Vorkommen auf Wiesen, Weiden, Gräben, Wegrändern, Ödland, Ackerflächen; bevorzugt frische, humose, nährstoffreiche Lehm- und Tonböden; Verbreitet in Mitteleuropa bis 1600 m über NN.
Bedeutung
Problempflanze vor allem im Grünland. Konkurrenzstarker Platzräuber, der aufgrund des Oxalsäuregehaltes nur von wenigen Tierarten (z.B. Schafe, Ziegen, Schweine, Strauße) gefressen wird. Wegen des hohen Samenpotentials und der schnellen Samenreife sind schon Einzelpflanzen bekämpfungswürdig. Die chemische Bekämpfung kann als Einzelpflanzenbehandlung mit Streichstab, Rückenspritze oder Rotowiper mit Totalherbiziden oder selektiven Präparaten erfolgen. Ab 0,5 Pflanzen/m² ist eine Flächenbehandlung mit einem selektiv wirkendem Präparat sinnvoll und wirtschaftlich. Als nicht-chemische Maßnahmen, die einer Verbreitung des Ampfers vorbeugen, seien hier der Erhalt einer intakten Grasnarbe durch Vermeidung zu hoher Güllegaben und Übersaat in Bestandslücken, regelmäßiger Schnitt, der ein Abblühen des Ampfers verhindert, sowie mindestens 15 cm tiefes Ausstechen der Einzelpflanzen bei feuchtem Boden genannt. In Ackerbaukulturen tritt Ampfer vor allem als wiederaustreibende Pflanzen einer Wiesen-Vorkultur auf, er kann sich aber auch als Ackerunkraut etablieren. Die chemische Bekämpfung ist aufgrund der hier vorhandenen Mittelauswahl in Getreide am erfolgversprechensten.