Unkraut-Steckbrief
Storchschnabel, Schlitzblättriger
Familie: Geraniaceae
Bayer-Code: GERDI
Besondere Merkmale
Keimblätter nierenförmig, breiter als lang, meist zwei unterschiedlich große Hälften; Laubblätter 5-7teilig, erste Blätter schwach geschlitzt, später gebildete Blätter sehr stark und doppelt fiederspaltig geschlitzt; Stängel behaart, bis 60 cm hoch; Blüten purpurrot, kurz gestielt, Kronblätter 4-6 mm lang. Als Ackerunkräuter haben weiterhin der Kleine Storchschnabel (Geranium pusillum) und der Rundblättrige Storchschnabel (Geranium rotundifolium) Bedeutung. Sie unterscheiden sich vom Geschlitzblättrigen Storchschnabel vor allem durch die weniger tief gekerbten Blätter und die Blütenfarbe, die beim Kleinen Storchschnabel hellviolett und beim Rundblättrigen Storchschnabel rosa ist. Im Grünland kommen der Wiesenstorchschnabel (Geranium pratense), der Sumpfstorchschnabel (geranium palustre) und der Braune Storchschnabel (Geranium phaeum) vor.
Ökologisches Profil
Winter- oder sommereinjährige Samenunkräuter, Keimzeit Frühjahr bis Herbst; Blütezeit Mai-Oktober; Vorkommen auf nährstoffreichen, durchlässigen Böden in wärmeren Lagen, Kleiner Storchsschnabel und Rundblättriger Storchschnabel auch auf ausgesprochenen Trockenstandorten; verbreitet auf Ackerflächen, an Wegrändern, Weinbergen, Schuttflächen. Schlitzblättriger und Kleiner Storchschnabel sind in Mitteleuropa weit verbreitet, der Rundblättrige Storchschnabel ist nördlich der Alpen auf wärmere Standorte beschränkt. Die im Grünland vorkommenden Arten sind ausdauernd; Vorkommen auf nährstoffreichen, wechselfeuchten, beim Sumpf-Storchschnabel auch nassen Standorten.
Bedeutung
Unkräuter in Mais, Kartoffeln, Leguminosen, Winterraps, Getreide. Storchschnabel-Arten haben in den letzten Jahren zunehmend Bedeutung als Ackerunkräuter erlangt. Gründe hierfür können in reduzierter Bodenbearbeitung und einseitigen Fruchtfolgen liegen. Die Storchschnabel-Arten haben ein sehr breites ökologisches Profil und kommen auch mit extremen Witterungsbedingungen, wie der Trockenheit im Sommer 2003, noch gut zurecht. Die chemische Bekämpfung ist vor allem im Nachauflauf schwierig und erfordert eine angepaßte Mittelauswahl. Im Rapsanbau ist mit den zugelassenen Mitteln keine sichere Bekämpfung des Storchschnabels möglich. Die drei im Grünland auftretenden Storchschnabel-Arten können als minderwertige Platzräuber zum Problem werden.