Unkraut-Steckbrief
Vogelmiere
Familie: Nelkengewächse – Caryophyllaceae
Bayer-Code: STEME
Besondere Merkmale
Keimblätter zart, hellgrün, lanzettlich; Laubblätter rundlich bis eiförmig mit deutlicher Spitze, gegenständig; Blüten klein, weiß, in lockeren Trugdolden, die fünf Kronblätter sind tief gespalten, dadurch scheinbar zehnblättrige Blüte; Stängel meist niederliegend, verschlungen, an den Knoten Wurzeln bildend; bis zu 15.000 Samen pro Pflanze, im Boden sehr lange lebensfähig (50 Jahre und mehr).
Ökologisches Profil
Ein- bis überjähriges Samenunkraut, Keimzeit ganzjährig, v.a. im Herbst und Frühjahr, Keimtemperatur 2-30 °C, Keimtiefe 0,5-3 cm, Flachkeimer; Blütezeit fast ganzjährig; Vorkommen praktisch auf allen, bevorzugt auf kalk- und nährstoffreichen, reichlich mit Wasser versorgten Böden; Verbreitung weltweit in Ackerkulturen, Obst- und Weinbau, Grünland, Ruderalflächen.
Bedeutung
In allen Kulturen häufig vorkommendes Unkraut; Schadwirkung vor allem in Wintergetreide; Behinderung der Jugendentwicklung des Getreides durch Massenwüchsigkeit, führt in Lagergetreide zu Erntestörungen und Kornfeuchteerhöhung. Die Bekämpfung ist relativ problemlos, aufgrund des ausdauernden Samenpotentials aber in der Regel nicht sehr nachhaltig.
2013 wurden erstmals bei bayrischen Vogelmiere-Herkünften Resistenzen gegenüber Wirkstoffen aus der Gruppe der ALS-Hemmer festgestellt.