Unkraut-Steckbrief
Taube Trespe
Familie: Poaceae
Bayer-Code: BROST
Besondere Merkmale
Blattanlage gerollt, Keimblatt lang und schmal; Blätter bis 25 cm lang, behaart, mit zunehmendem Alter rotbraun verfärbt; Blatthäutchen groß, weiß, tiefgezähnt; keine Blattöhrchen; Blütenstand lockere, einfache Rispe; Ährchen groß; Blüten mit langer Rückengranne. 200-800 Samen/Pflanze mit nur geringer Lebensdauer.
Ökologisches Profil
Winter- und sommereinjährig, generative Vermehrung, Hauptkeimzeit im Herbst, sehr kurze Keimruhe; Flachkeimer; bevorzugt lockere, durchlässige, auch steinige Böden, wärmeliebend, gut an Trockenstandorte angepasst; ursprüngliche Verbreitung auf Ruderalstandorten, lückigem Grünland und Wegrändern, von denen häufig die Besiedlung der Ackerflächen ihren Ausgang nimmt.
Bedeutung
Schadgras mit zunehmender Bedeutung vor allem im Wintergetreide. Die Ausbreitung der Tauben Trespe wird durch enge Wintergetreidefruchtfolgen, frühe Aussaattermine und pfluglose Bodenbearbeitung gefördert. Die Taube Trespe besitzt vor allem aufgrund ihres starken Bestockungsvermögens eine hohe Konkurrenzkraft. Außer hohen direkten Ertragsausfällen, können Trespen durch Überwachsen und Niederdrücken der Getreidebestände zu verstärktem Lager, Ernteerschwernis und Qualitätseinbußen führen. Neben der Tauben Trespe haben in Deutschland auch die Roggen-Trespe (Bromus secalinus) und die Weiche Trespe (Bromus mollis) Bedeutung als Ungras im Ackerbau. Da eine Bekämpfung von Trespen in der Kultur nicht immer erfolgversprechend ist, müssen Maßnahmen wie Pflugeinsatz, aufgelockerte Fruchtfolgen, Feldrandhygiene, mehrmalige, flache Bodenbearbeitung nach der Ernte sowie Glyphosat-Einsatz vor der Aussaat mit eingeplant werden. Die chemische Bekämpfung in Getreide stützt sich auf wenige Wirkstoffe aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe, die häufig erst im Splitting-Verfahren eine zufriedenstellende Wikung erreichen. In der Wintergerste sind Trespen chemisch nicht bekämpfbar.