Unkraut-Steckbrief
Gemeine Quecke
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Bayer-Code: AGGRE
Besondere Merkmale
Keimblätter klein, vom Rand her leicht gerollt, am Grund häufig rötlich; Laubblätter bis 5 mm breit, häufig leicht eingerollt, fein gerieft, Blattöhrchen krallenartig, Blatthäutchen sehr kurz, fein gezähnt; Zweizeilige Ährchen mit 4-8 Blüten sitzen mit der Breitseite an der Spindel der Hauptähre; 20-150 cm Wuchsshöhe; bis zu 50 Samen je Ähre, Vermehrung jedoch überwiegend vegetativ durch Rhizome; Samen im Boden bis zu 10 Jahren keimfähig.
Ökologisches Profil
Ausdauernd mit unterirdischen Ausläufern (Rhizomen); Keimzeit von Frühjahr bis Herbst ab 3 °C; Blütezeit Juni bis August; Vorkommen bevorzugt auf nährstoffreichen, schweren Böden, weltweit in den gemäßigten Zonen verbreitet. In Deutschland in allen Ackerkulturen, aber auch auf Ödland, Grünland, Dauerkulturen, Gärten zu finden.
Bedeutung
Vorkommen in allen Ackerbaukulturen, begünstigt durch minimale Bodenbearbeitung und hohen Stillegungsanteil. Die Schadwirkung der Quecke beruht auf ihrer außergewöhnlichen vegetativen Vermehrung durch Rhizome und dem daraus resultierendem hohem Regenerationsvermögen. Außerdem übt sie überdurchschnittlichen Konkurrenzdruck durch ihr hohes Nährstoffaneignungsvermögen sowie durch den frühen Wachstumsbeginn bei niedrigen Temperaturen aus. Durch überbetrieblichen Maschineneinsatz besteht die Gefahr der Verbreitung durch Rhizomverschleppung. Bei Hackfrüchten kann außerdem die Ernte durch das ausgebreitete Wurzelsystem behindert werden.