Unkraut-Steckbrief
Kletten-Labkraut
Familie: Rötegewächse - Rubiaceae
Bayer-Code: GALAP
Besondere Merkmale
Keimblätter lang-oval, derb, fleischig mit Einbuchtung an der Spitze; Laubblätter lanzettlich, rau und klebrig, zu 4-8 quirlig am Stängel angeordnet; Stängel vierkantig, stark verzweigt, niederliegend, aufrechter Wuchs nur mit Stützpflanzen möglich, dann kletternd mit Klimmhaaren. Blüten weiß, unscheinbar; Samen in zweiteiligen Spaltfrüchten, dicht mit Haftborsten besetzt; bis zu 500 Samen pro Pflanze, bis zu 8 Jahre im Boden lebensfähig.
Ökologisches Profil
Im Ackerbau winter- oder sommereinjährig, Keimzeit von Herbst bis Frühjahr, Kältekeimer (ab 1° C), Keimtiefe 1-5 (max. 20 cm); generative Vermehrung, Blütezeit Mai bis Oktober, Insektenbestäubung. Verbreitung in ganz Europa auf nährstoffreichen Lehm- und Tonböden, in allen Ackerkulturen, sowie auf Weg- Wald und Uferrändern, Pionierpflanze auf offenen Böden.
Bedeutung
Leitunkraut vor allem im Getreidebau. Schadwirkung durch das hohe Stickstoffaneignungsvermögen, Lichtkonkurrenz durch Überwachsen der Getreidebestände. Hierdurch auch Förderung des Lagerns und Behinderung der Ernte. Außerdem entstehen Besatzschäden im Erntegut sowie erhöhte Trocknungskosten des Getreides. Hohe wirtschaftliche Relevanz, deshalb Schadensschwelle von nur 0,1 Pfl./m². Klettenlabkraut besitzt eine relativ hohe Widerstandsfähigkeit gegen chemische Bekämpfung, so dass sich selbst stark geschädigte Pflanzen regenerieren und zur Samenbildung gelangen können. Speziell beim Klettenlabkraut kann die Wirkung systemischer Wirkstoffe durch eine Tankmischung mit Ammonitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) verbessert werden und so bis zu 50 % des Mittels eingespart werden.Als Jungpflanze kann Klettenlabkraut mechanisch durch Striegeln am Ende der Schoßperiode des Getreides bekämpft werden
Direkte Bekämpfung
GetreideStand: August 2024