Bildungswoche Grüne Berufe

Der Meisterbrief ist ein wichtiges Gütesiegel und steht für Qualität, Fachkompetenz und Vertrauen. 14 junge Menschen starteten im Februar 2022 mit der Vorbereitung auf die Meisterprüfung im Beruf Tierwirt/in – Fachrichtung Geflügelhaltung.

Das große Ziel – Der Meisterbrief

Meisterbrief Tierwirtschaftsmeister, Fachrichtung Geflügelhaltung (mit Bayerischem Staatswappen)

Meisterbrief Tierwirtschaftsmeister Geflügelhaltung

Der Meisterbrief ist der Nachweis für ausgezeichnete fachliche und betriebswirtschaftliche Qualitäten und Grundlage für eine Karriere in der Selbständigkeit oder als Führungskraft in einem Unternehmen der Geflügelwirtschaft. Tierwirtschaftsmeister haben die Fähigkeiten und Fertigkeiten, Betriebe erfolgreich zu führen, und dürfen den Berufsnachwuchs ausbilden. Und wer möchte kann noch studieren – und das ganz ohne Abitur.

Gelungener Start

In der zweiten Februarwoche starteten wieder 14 junge Menschen mit der Vorbereitung auf die Meisterprüfung im Beruf Tierwirt/in – Fachrichtung Geflügelhaltung.

Bundesweites Ausbildungszentrum

Die Meisterschüler kommen aus dem gesamten Bundesgebiet, von Bayern bis Niedersachsen sowie von Rheinland-Pfalz bis Brandenburg, und werden in den nächsten 18 Monaten am Versuchs- und Bildungszentrum für Geflügelhaltung (Staatsgut Kitzingen) sowie an der Bildungsstätte in Grainau geschult.

Vorbereitung auf hohem Niveau

In der Prüfungsvorbereitung werden die Meisterschüler fit gemacht in den Bereichen Tierhaltung und Produktionstechnik, Betriebs- und Unternehmensführung sowie Berufsausbildung und Mitarbeiterführung, um anschließend die Meisterprüfung erfolgreich zu absolvieren.
Dabei nutzen sie die Kompetenzen der Dozenten der LfL, des Tiergesundheitsdienstes Bayern, der Geflügelfachberater an den ÄELF Würzburg/Kitzingen sowie Ansbach und der Fachlehrer des Staatsgutes Kitzingen. Auch Referenten aus der freien Wirtschaft sowie die der Bildungsstätte Grainau geben ihr Know-how gerne an die Teilnehmer des Meisterkurses weiter.
Katja Krebelder von der zuständigen Stelle der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft hat zu Beginn der Fortbildung die Meisterschüler gefragt, welche Motive und Ziele bei der Entscheidung für die Meisterqualifizierung von besonderer Relevanz waren.

Vier gute Gründe, seinen Meister zu machen

Marcel Brinkwerth

Marcel Brinkwerth, 23 Jahre, Tierwirt bei der Brüterei Weser-Ems GmbH & Co.KG in Visbek, Niedersachsen

Foto von Marcel Brinkwerth

Marcel Brinkwerth, Brüterei Weser-Ems, Niedersachsen

"Da ich in unserem Unternehmen schon einige Jahre als Tierwirt tätig bin und im Betrieb Tierwirtschaftsmeister gesucht werden, habe ich meinem Vorgesetzten gegenüber den Wunsch geäußert, an der Meisterprüfung teilnehmen zu wollen. Mein Arbeitgeber unterstützt die Fortbildung in vollem Umfang und übernimmt die gesamten Fortbildungskosten. Mein Ziel ist es, mich fachlich weiterzuentwickeln und mehr Verantwortung im Betrieb zu übernehmen. Unter anderem erhoffe ich mir mittelfristig bessere Aufstiegschancen."

Sebastian Wellhöfer

Sebastian Wellhöfer, 22 Jahre, Tierwirt auf dem elterlichen Betrieb in Lehrberg, Mittelfranken

Foto von Sebastian Wellhöfer

Sebastian Wellhöfer aus Lehrberg, Bayern

"Bereits nach der Abschlussprüfung zum Tierwirt im Jahr 2019 war mir klar, dass ich nach einigen Jahren praktischer Berufserfahrung die Meisterprüfung absolvieren möchte. Als zukünftiger Betriebsleiter eines Junghennenaufzucht- und Legehennenbetriebes mit Direktvermarktung bin ich ständig daran interessiert, meine Fertigkeiten zu verbessern und Betriebs- bzw. Arbeitsabläufe zu optimieren, um wirtschaftlich und konkurrenzfähig arbeiten zu können. Zukünftig möchte mir mein Vater auch die Führung unserer Mitarbeiter sowie die Ausbildung von Lehrlingen übertragen. Ich erhoffe mir von der Meisterprüfung, dass ich auf die spätere Unternehmertätigkeit sehr gut vorbereitet werde, um eigenständig richtige Entscheidungen zu treffen, Mitarbeiter möglichst gut zu führen und auch Aufgaben von großer Bedeutung, wie beispielsweise einen Stallneubau, realisieren zu können.“

Elisabeth Nehrenberg

Elisabeth Nehrenberg, Manns Hof GmbH & Co.KG in Haren (Ems), Niedersachsen

Foto von Elisabeth Nehrenberg

Elisabeth Nehrenberg, Manns Hof GmbH & Co.KG in Haren (Ems), Niedersachsen

"Mein Motto lautet: Qualifikation steigert das Selbstbewusstsein, macht begehrt und verhindert Arbeitslosigkeit. Nach Abschluss der Meisterqualifikation strebe ich im Betrieb zunächst eine Position mit mehr Verantwortung an. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Meisterprüfung erwerbe ich auch den Zugang zur Hochschule. Mir gefällt der Gedanke, dass eine Weiterbildung in Form eines Studiums der Agrar- oder Geflügelwissenschaften auch noch möglich wäre, was weitere Aufstiegs- und Karrierechancen mit sich bringen würde. Auch ohne Abitur steht also einer akademischen Laufbahn nichts im Wege."

Stefan Daries

Stefan Daries, 47 Jahre, Betriebsleiter eines Putenmastbetriebes in Kalbe, Sachsen-Anhalt

Foto von Stefan Daries

Stefan Daries aus Kalbe, Sachsen-Anhalt

"Ich habe keine land- bzw. tierwirtschaftliche Ausbildung und bin somit ein 'Quereinsteiger' in der Geflügelproduktion. Ich führe seit vielen Jahren einen Putenmastbetrieb und habe mir das notwendige Detailwissen selbst und durch die Teilnahme an Erzeugerschulungen angeeignet. Aufgrund meiner nachgewiesenen langjährigen Berufspraxis in der Putenerzeugung bekam ich die Zulassung zur Meisterprüfung. Die Herausforderungen der Zukunft sind umfangreich im Hinblick auf Tierwohl, Umwelt- und Verbraucherschutz etc., und betriebliche Weichenstellungen sind notwendig. Ich wünsche mir, dass moderne Konzepte aufgezeigt werden, wie ich meinen Betrieb zukünftig weiterentwickeln kann und so vielleicht auch neue Wege in der Landwirtschaft gehen kann (z. B. Aufbau eines neuen Betriebszweiges)."

Kontakt

Haben Sie weitere Fragen? Kontaktieren Sie uns. Ihre Ansprechpartnerin:

Katja Krebelder
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Tel.: 09321 39008-276
E-Mail: Katja.Krebelder@lfl.bayern.de
Internet: www.lfl.bayern.de/berufsbildung Externer Link

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