Berufsausbildung
Milchtechnologin, Milchtechnologe

Die Ausbildung wird in Milch verarbeitenden Betrieben angeboten. Sie umfasst insbesondere die Steuerung und Überwachung der Anlieferung, Qualitätsprüfung und Lagerung von Rohmilch sowie der Milchverarbeitung zu Trinkmilch, Butter, Käse, Milchmisch-, Dauer-, Sauer-, und Spezialmilcherzeugnissen. Weitere Ausbildungsinhalte sind das Verpacken und Lagern von Milch und Milcherzeugnissen. Darüber hinaus werden Kenntnisse über das Lebensmittelrecht, Hygienevorschriften und den Umweltschutz vermittelt.

Betriebliche Ausbildung

Die betriebliche Ausbildung umfasst folgende Inhalte:

  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz
  • Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Arbeiten im Team, Organisation
  • Qualitätssicherungssysteme anwenden
  • Hygienemaßnahmen anwenden
  • Produktionsverfahren zur Behandlung von Lebensmitteln und Rohstoffen durchführen
  • Steuern und Regeln von Produktionsprozessen
  • Annehmen, Lagern und Abgeben von Erzeugnissen, Produkten und Materialien
  • Verpacken von Produkten
  • lnformations- und Kommunikationstechniken anwenden

Überbetriebliche Ausbildung

  • Der Besuch der Lehrgänge ist verbindlicher Bestandteil der Berufsausbildung und eine Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung.
  • Bei den überbetrieblichen Lehrgängen geht es vor allem um Ausbildungsinhalte, die Molkereibetriebe aufgrund ihrer Spezialisierung nicht oder nur unzureichend vermitteln können.
  • Die Maßnahmen finden am Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Molkereiwirtschaft in Kempten statt. In dieser Zeit sind die Auszubildenden im eigenen Wohnheim untergebracht.

Lehrgänge der überbetrieblichen Aussbildung

  • 1. Ausbildungsjahr: Milchbe- und -verarbeitung: Grundprozesse
  • 2. Ausbildungsjahr: Milchbe- und -verarbeitung: Ergänzung
  • 3. Ausbildungsjahr: Spezielle Milchbe- und -verarbeitung

Prüfungen

Zwischenprüfung

Gliederung in Prüfungsbereiche mit Prüfungsart und Dauer

  • Milchbehandlung: Schriftliche Prüfung, 120 Minuten
  • Produktionsabläufe: Praktische Prüfung, 180 Minuten
Details zu den Prüfungsbereichen
Milchbehandlung
Im Prüfungsbereich Milchbehandlung ist nachweisen, dass Verfahren zur Annahme und Reinigung, zur Erhitzung und Standardisierung, zur Kühlung und Lagerung von Milch unter Berücksichtigung der weiteren Verarbeitung beherrscht werden. Dabei sind Maßnahmen zur Wirtschaftlichkeit und zur Arbeitsorganisation sowie Vorschriften zur Herstellung von Lebensmitteln, zur Hygiene, zum Umweltschutz, zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu berücksichtigen.
Produktionsabläufe
Im Prüfungsbereich Produktionsabläufe soll der Prüfling zwei Arbeitsproben durchführen und hierüber ein situatives Fachgespräch von insgesamt höchstens 15 Minuten durchführen. Dabei stehen folgende Produktionsschwerpunkte zur Auswahl:
  • Herstellen von Konsummilch
  • Herstellen von gesäuerten Milcherzeugnissen
  • Herstellen von Butter
  • Herstellen von Käse

Abschlussprüfung

Gliederung in Prüfungsbereiche, Prüfungsart mit Dauer und Gewichtung

  • Produktherstellung: Praktische Prüfung (240 Minuten), 60 Prozent
  • Milchtechnologie: Schriftlich Prüfung (120 Minuten), 30 Prozent
  • Wirtschafts- und Sozialkunde: Schriftlich Prüfung (60 Minuten), 10 Prozent
Details zu den Prüfungsbereichen
Produktherstellung

Im Prüfungsbereich Produktherstellung soll der Prüfling nachweisen, dass er Produkte aus Milch herstellen und dabei Vorschriften zur Herstellung von Lebensmitteln, der Hygiene, zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit, zum Umweltschutz sowie Vorgaben zur Wirtschaftlichkeit umsetzen kann.

Hierfür sind aus folgenden Tätigkeiten mindestens zwei auszuwählen, wobei eine Tätigkeit ein Produktionsschwerpunkt des Ausbildungsbetriebes sein muss.
  • Herstellen von Konsummilch
  • Herstellen von Milcherzeugnissen
  • Herstellen von Butter
  • Herstellen von Käse
Milchtechnologie

Im Prüfungsbereich Milchtechnologie soll der Prüfling schriftlich nachweisen, dass er

  • Arbeitsabläufe vorbereiten und organisieren,
  • Einsätze von Maschinen und Anlagen für Produktionsabläufe planen,
  • Qualitätssicherungssysteme erläutern,
  • Verpackungsmaterialien lagern, beurteilen und auswählen,
  • Hygiene-, Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen erläutern
    kann.
Wirtschafts- und Sozialkunde
Der Prüfling soll nachweisen, dass er allgemeine, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darstellen und beurteilen kann.
Die Abschlussprüfung ist bei einem Gesamtergebnis von mindestens „ausreichend“ bestanden.

Berufsbeschulung

  • Die Berufsbeschulung erfolgt an der Staatlichen Berufsschule III Kempten-Fachbereich Milchtechnologe/in im Gebäude des LVFZ Kempten.
  • Der Berufsschulbesuch kann nur mit eingetragenem Ausbildungsvertrag erfolgen und findet in zwei Blöcken von 5 Wochen statt. Der eingetragene Ausbildungsvertrag ist der Berufsschule bei Schulbeginn vorzulegen.

Umschulung

  • Das Ausbildungsziel muss in der vorgesehenen Zeit von 2 Jahren erreicht werden.
  • Für die Umschulung zur, zum Milchtechnologin, Milchtechnologe verwenden Sie bitte das Vertragsformular für die Berufsausbildung zur, zum Milchtechnologin, Milchtechnologe.
  • Umschulungsverträge sind spätestens zum 1. August abzuschließen.
  • Umschüler haben in gleichem Umfang an der überbetrieblichen Ausbildung teilzunehmen, wie dies bei einer dreijährigen Ausbildungszeit erforderlich wäre.
  • Bewerber für Umschulungsmaßnahmen sind i.d.R. nicht mehr berufsschulpflichtig, jedoch berufsschulberechtigt. Der Besuch des Berufsschulunterrichtes ist grundsätzlich zu empfehlen.

Meisterprüfung und Technikerprüfung

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