Haltung tragender Sauen am Breinuckel

Am LfL-Versuchsbetrieb wurden tragende Sauen an Breinuckelstationen gefüttert. Die Beobachtungen zum Tierverhalten werden nachfolgend geschildert und Empfehlungen zur Technik und zur Buchtengestaltung und zum Management gegeben.

Die Informationen zum Versuch und zum Einsatz des Breinuckels bei tragenden Sauen stehen auch als Info-Blätter zum Audruck in DINA4 bis DINA0 zur Verfügung.

Versuchsdurchführung

  • 18 Sauen des LfL-Versuchsbetriebs in einer Bucht mit einer Breinuckelstation
  • Futtermenge je Tier rationiert
  • Start des Futtertages um 6 Uhr morgens, Futterstation steht über 24 Stunden zur Verfügung
  • Auswertung von Videoaufzeichnungen und von Protokollen der Station

Ergebnisse

  • durchschnittlich 13,4 Stationsbesuche je Tier: 6,1mal mit und 7,3mal ohne Futteraufnahme (Abb. 1)
  • durchschnittlich 41 min. Belegdauer der Futterstation je Tier: 31 min. mit und 10 min. ohne Futteraufnahme (Abb.1)
  • die Aktivitäten an der Futterstation beschränken sich im wesentlichen auf die Tagesphase (Abb. 2)
  • kurz vor Beginn des neuen Futtertages (um 6 Uhr) prüfen die Tiere mit vielen Besuchen, ob bereits Futter verfügbar ist (Abb. 2)
  • ab 6 Uhr fressen zuerst die Rang hohen Tiere, was zu einer hohen Belegdauer der Station bei nur wenigen Besuchen je Stunde führt (Abb. 2)
  • die hohe Anzahl an Stationsbesuche je Stunde am nachmittag ist Folge der häufigeren Verdrängungen der Sauen mit niedrigerer Rangposition (Abb. 2)
  • die Sauen verlassen die Station zu 40 % durch Verdrängung, zu 60 % freiwillig
  • Verdrängungen erfolgen nahezu ausschließlich "friedlich" (Wegdrücken, Blickkontakt)
  • Rang hohe Sauen nehmen ihr Futter früh und mit nur wenigen Stationsbesuchen auf (Abb. 3)
  • Rang niedrige Tiere müssen länger warten, werden häufiger während der Futteraufnahme verdrängt und benötigen daher mehrere Besuche an der Futterstation zum vollständigen Rationsabruf (Abb. 3)
  • 2 von 18 Sauen können ihr Futter nicht vollständig abrufen, da sie immer wieder verdrängt werden
  • diese 2 Tiere kommen schließlich nicht mehr zu Futterstation
  • Anlernen der Tiere an die Station dauert 1 - 4 Tage
  • etwa 5 % der Tiere erlernen die Technik nicht
Säulendiagramm

Haltung tragender Sauen am Breinuckel Abb. 1

Säulendiagramm

Haltung tragender Sauen am Breinuckel Abb. 2

Säulendiagramm

Haltung tragender Sauen am Breinuckel Abb. 3

Empfehlungen für Management und Stallbauplanung

  • höchstens 15 Sauen je Breinuckelstation planen
  • Jungsauen möglichst schon vor dem ersten Abferkeln anlernen
  • Buchten so planen, dass unerfahrene Sauen an einer eigenen Station in einer separaten Bucht angelernt werden können
  • mindestens 2 m seitlichen Abstand zwischen zwei Futterstationen halten (Abb. 8, 9, 10)
  • mindestens 1,50 m seitlichen Abstand zur Buchtenwand halten (Abb. 8, 9, 10)
  • Warteraum vor dem Breinuckel mit mindestens 2,50 Tiefe vorsehen (Abb. 8, 9, 10)
  • zur Ablenkung der Tiere attraktives Beschäftigungsmaterial und im Umfeld des Breinuckels Tränken anbieten
  • Liegefläche in Kojen unterteilen (Abb. 8, 9, 10)
  • Problemsauen möglichst schnell aus der Gruppe entfernen
  • Haltung der tragenden Sauen in Großgruppen und in Kleingruppen möglich (Abb. 8, 9, 10)
Schemazeichnung

Grundriss: Vier Buchten mit je 15 Sauen an einer Breinuckelstation, wahlweise auch als Großgruppe

Schemazeichnung

Grundriss: 60 Sauen - wahlweise als Großgruppe mit vier Breinuckelstationen oder als vier Kleingruppen

Schemazeichnung

Grundriss: 60 Sauen in einer Großgruppe mit vier Breinuckelstationen

Projektinformation
Projektleitung: Dr. C. Jais
Projektbearbeitung: F. Meisl
Laufzeit: 2000