DigiMilch – Vernetzte, tierindividuelle Sensorsysteme (DP V): Alle Tierdaten auf einen Blick

Eine seitlich stehende Kuh, die ein Band mit Sensoren um den Hals trägt.

Demonstrationsprojekt V

Nur mit gesunden Kühen erreichen Landwirte eine hohe Milchleistung – dazu ist tierindividuelle Betreuung unverzichtbar. Durch zunehmende Bestandsgrößen in familiengeführten Betrieben wird dies jedoch immer zeitintensiver. Tierindividuelle Sensoren, die Parameter wie Aktivität der Kühe, Körpertemperatur oder pH-Wert im Pansen messen, können bei der Tierbeobachtung sehr hilfreich sein. Das Demonstrationsprojekt „Vernetzte, tierindividuelle Sensorsysteme“ erfasst Einsatzerfahrungen der Landwirte und arbeitet an der Vernetzung der verschiedenen digitalen Lösungen.

Rundum-Betreuung per Sensor

Für die Erfassung von tierindividuellen Daten wie beispielsweise die Körpertemperatur, den pH-Wert im Pansen oder die Aktivität im Stall gibt es bereits praxiserprobte Sensoren. Sie lassen sich am Fuß, am Hals oder im Ohr des Tieres platzieren, sogar die Eingabe in den Pansen ist möglich. Einige Hersteller realisieren die Kombination von verschiedenen Sensoren, sodass mehrere Parameter mit einem System gemessen werden. Trotz dieser Tatsache ist die Verbreitung von tierindividuellen Sensoren in Praxisbetrieben noch gering – die fehlende Vernetzung zwischen den Systemen unterschiedlicher Hersteller könnte für die Landwirte ein Hemmnis sein. Die unzureichende Vernetzung erschwert dem Tierhalter Einzeltierdaten unterschiedlicher Herkunft in eine Plattform zusammenzuführen und die Daten richtig auszuwerten.

Alles aus einer Hand

Ein Problem in der fehlenden Vernetzung liegt darin, dass Melktechnikhersteller als sogenannte „Fullliner“ in der Milchviehhaltung auftreten – sie bieten von der Melktechnik über Sensorsysteme bis hin zur Herdenmanagementsoftware geschlossene Lösungen an. Zufriedenstellende Schnittstellen zu Systemen von Wettbewerbern gibt es nicht.
Schwarz-weiss-Zeichnung einer Kuh
Daher ist ein Ziel des Demonstrationsprojekts „Vernetzte, tierindividuelle Sensorsysteme“, zunächst den aktuellen Vernetzungsstand in den teilnehmenden Praxisbetrieben zu erfassen. Im Anschluss wird bewertet, inwieweit und in welcher Form (ökologisch, ökonomisch, sozial) die Vernetzung von Melkroboter, Herdenmanagementsystem und Einzeltiersensoren einen Mehrwert für den Milchviehhalter bietet. Ein zentraler Aspekt ist hierbei die Beurteilung der Qualität von Meldungen, die von digitalen Technologien ausgegeben werden, um Tiergesundheit und Tierwohl zu fördern. Auf Basis identifizierter Defizite (z. B. hinsichtlich Schnittstellen) werden Optimierungsmöglichkeiten dargelegt. Als Resultat werden gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet und umgesetzt, die eine Fusion von tierindividuellen Daten zu einem optimierten Herdenmanagement aufzeigen (Aufzeigen von optimierten Lösungen).

Kontakt
Dr. Bernhard Haidn
Leiter DP V

Tel.: +49 8161 8640-7330
E-Mail: digimilch@lfl.bayern.de


Sophia Sauter
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Tel.: +49 8161 8640-7335


Rudolf Peis
Technischer Mitarbeiter
Tel.: +49 8161 8640-7331


Sarah Hertle
Doktorandin
Tel.: +49 8161 8640-7334