Digitalisierung in der Prozesskette Milcherzeugung – Das Experimentierfeld DigiMilch
Probenziehen auf dem Silo
Das Projekt DigiMilch an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) prüft die Eignung einsetzbarer Technik im Bereich der Milchviehhaltung. Das Ziel dieses Projekts ist, die existierenden digitalen Lösungen für die Prozesskette Milcherzeugung zu demonstrieren, auf ihre Eignung anhand von quantitativen und qualitativen Kriterien in familiengeführten Praxisbetrieben zu überprüfen, die Einsatzerfahrungen zu erfassen, ggf. bestehende Lücken/Defizite darzulegen und Hinweise für Lösungsansätze zu entwickeln.
Weiterhin soll die Vernetzung einzelner Systeme durch den Abbau von Inkompatibilitäten verbessert werden. Das Experimentierfeld übernimmt hier eine Katalysatorfunktion für die Zusammenarbeit und das Gespräch zwischen Wissenschaftlern, Wirtschaftspartnern und Praxisbetrieben. Die Thematik der Inkompatibilität zwischen Technologien wird hier beispielsweise mithilfe von Wirtschaftspartnern aus der Agrarbranche diskutiert und Möglichkeiten bzw. Potential neuer Verbindungen zwischen Systemen aufgezeigt.
Zudem ist das Experimentierfeld Teil des Kompetenznetzwerks "Digitalisierung in der Landwirtschaft", das 2019 in Berlin unter der Leitung der Digitalisierungsbeauftragten des BMEL, Frau Prof. Dr. Engel Arkenau, gegründet wurde. Seither wird das Kompetenznetzwerk vom BMEL und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Geschäftsstelle geführt und betreut. Es dient dem fachlichen Austausch zwischen den 14 digitalen Experimentierfeldern sowie weiteren Experten aus der Agrarbranche.
Aufbau des Projekts
Gülleausbringung auf Grünland mit Schleppschuhfass
Die Ziele des Projekts werden im Rahmen von fünf Demonstrationsprojekten verfolgt. Diese untersuchen alle Arbeitsbereiche eines Milchviehbetriebs unter dem Aspekt der Digitalisierung: vom Wirtschaftsdüngermanagement über die sensorgestützte Ertragsermittlung, das Fütterungsmanagement, die vernetzte Stalltechnik sowie die tierindividuellen Sensorsysteme. Die Datenerfassung erfolgt auf 26 Projektbetrieben in ganz Bayern.
Vernetzung vom Feld bis in den Melkstand
Ziele des Projekts
Seit Projektbeginn 2019 hat das Team bereits einige Veranstaltungen organisiert. Neben mehreren Workshops für Projektlandwirte und Firmen wurde außerdem eine Regionalkonferenz in Form einer Online-Vortragsveranstaltung durchgeführt.
Mehrere Kühe fressen am Futtertisch.
Aufgrund der Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie war es im Jahr 2020 und 2021 nicht mehr möglich, die geplanten Stakeholder-Foren in Präsenz zu halten, weshalb ein Fachgremium für die Außenwirtschaft und ein Fachgremium für die Innenwirtschaft gegründet wurden. Diese Fachgremien bestehen aus Wissenschaftlern aus den Demonstrationsprojekten, Vertretern aus Verbänden und Organisationen aus der Agrarbranche, Repräsentanten des Agrarressorts sowie Projektlandwirten. Sie stellen jeweils einen Teil der Stakeholder des Projekts dar.
Zusätzlich bietet das Team an kurzen Abendterminen eine Reihe Online-Vorträge ("DigiMilch im Dialog") aus den einzelnen Demonstrationsprojekten an. Außerdem ist das Projekt auf Facebook sowie Instagram mit einem eigenen Kanal vertreten.
Feld- und Stalltage
Um allen Interessierten einen Einblick in die verschiedenen Forschungsbereiche zu geben, organisiert das DigiMilch-Team jährlich Feld- und Stalltage und stellt auf teilnehmenden Projektbetrieben die digitalen Techniken vor. Diese Veranstaltungen sind in ganz Bayern verteilt und befassen sich mit Themen der Außenwirtschaft (Wirtschaftsdüngermanagement, sensorgestützte Ertragsermittlung), der Innenwirtschaft (vernetzte Stalltechnik, tierindividuelle Sensorsysteme) sowie dem Themengebiet des Fütterungsmanagements. In diesem Jahr finden noch zwei Feld- und Stalltage statt.
Anmeldung
Dr. Bernhard Haidn
Projekt-Sprecher
Prof.-Dürrwaechter-Platz 2
85586 Poing
Tel.: +49 8161 8640-7330
E-Mail: digimilch@lfl.bayern.de
Dr. Isabella Lorenzini
Projektmanagerin
Prof.-Dürrwaechter-Platz 2
85586 Poing
Tel.: +49 8161 8640-7338
E-Mail: digimilch@lfl.bayern.de