Der erste Schnitt: Hohe Zuckergehalte in Grassilage enthalten

Ein Ladewagen auf Grünland

Die Grassilagen des ersten Schnitts 2020 enthielten hohe Zuckergehalte. Das zeigen die knapp 300 eingegangenen Futterproben, die vom LKV-Futtermittellabor in Grub untersucht wurden. Darunter waren auch Grassilagen aus den Praxisbetrieben von DigiMilch.

Nicht nur bei den Praxisbetrieben von DigiMilch herrschten vor und während der Ernte im Grünland warme Temperaturen – bei gleichzeitig geringem Niederschlag. Wie sich an den Futterproben vom ersten Schnitt ablesen lässt, gab es im Winter und in den Monaten März/April kaum Niederschlag, die Tagestemperaturen und die Sonneneinstrahlung lagen über dem langjährigen Mittelwert. Das schaffte die Voraussetzungen für die hohen Zucker- und Energiegehalte in den beprobten Grassilagen.
Im Durchschnitt lag der Energiegehalt bei 6,4 MJ NEL/kg Trockenmasse (TM), was genau dem Orientierungswert für gute Grassilage entspricht. In den Proben der DigiMilch-Praxisbetrieben lag der Wert bei 6,8 MJ NEL/kg TM.

Konsequenzen für die Rationsplanung

Aufgrund der hohen Zuckergehalte muss auf eine vollständige Silierung und genügend Vorschub geachtet werden. Für 6 bis 8 Wochen sollte die Silage deshalb mindestens geschlossen bleiben, um dann mit einem Vorschub von mindestens 2,5 Meter pro Woche im Sommer verfüttert zu werden. In der Rationsgestaltung ist eine Reduzierung der Kraftfuttermenge erforderlich. Im Hinblick auf die Eiweißergänzung und die Kohlenhydratzusammensetzung sollte außerdem die Zusammensetzung des Kraftfutters angepasst werden: Langsam verfügbare Stärke einsetzen; Getreide raus, mehr Körnermais und Trockenschnitzel in die Ration. Enthält die Grassilage viel Zucker, sollte die Kraftfuttermenge gleichmäßig auf den Tag verteilt werden und den ganzen Tag Futter zur Verfügung stehen.
Auffallend waren außerdem die sehr niedrigen Rohaschegehalte. Sie lagen mit 90 g/kg TM unter dem Richtwert von < 100 g/kg TM; bei den Grassilagen aus den Praxisbetrieben von DigiMilch lag der Wert sogar nur bei 77 g/kg TM. Das ist ein Kennzeichen für sauberes Arbeiten und trockene Erntebedingungen. Der Eisengehalt lag mit 368 g/kg TM deutlich unter dem Wert vom Vorjahr (2019: 467 g/kg TM) – ein weiteres Indiz für eine geringe Futterverschmutzung.
Quelle: Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft, LfL, Grub