Milchvieh: Restfuttermengen erfassen, Emissionen vermindern
Eine Milchkuh hat während der Laktation unterschiedliche Bedürfnisse an ihre Futterration. Darum sollten die Ration angepasst und die nicht gefressenen Mengen erfasst werden – das Demonstrationsprojekt "Fütterungsmanagement" tüftelt dafür an einer Lösung.
Die genaue Erfassung der Futtermittelkomponenten hat nicht nur aus ökonomischer Sicht eine enorme Bedeutung, auch der umweltrechtliche Aspekt wird immer wichtiger. Im DLG-Merkblatt 444 "Berücksichtigung N- und P-reduzierter Fütterungsverfahren bei den Nährstoffausscheidungen von Milchkühen" werden die Auswirkungen auf die Umwelt deutlich dargestellt. Geringere N-Ausscheidungen gehen dabei mit deutlich reduzierten Ammoniakemissionen einher. Die Reduktion an Emissionen bringt Dokumentationspflichten mit sich, die durch den Einsatz programmierbarer Waagen am Futtermischwagen deutlich vereinfacht werden können. Sie erfassen die verfütterten Mengen digital.
Das Demonstrationsprojekt "Fütterungsmanagement" des Experimentierfeldes DigiMilch untersucht in familiengeführten Praxisbetrieben und den Versuchsbetrieben der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) den Datenfluss von der Probennahme des Futters im Silo bis in den Trog. Es ist von großer Bedeutung, dass der Datenfluss reibungslos funktioniert und nicht von einem auf das andere System "abreißt", sodass Handeingaben nötig wären und Fehleingaben sich häufen.
Lösungen finden
In der Praxis stellt die Erfassung der Restmengen des Futters die Mitarbeiter des Demonstrationsprojekts "Fütterungsmanagement" jedoch vor eine Herausforderung. Bisher wird diese Menge kaum oder nur analog erfasst. Für den Lösungsansatz wird die nicht verfütterte Menge wieder zurück in den Futtermischwagen gegeben und über dessen Waage ermittelt. Damit stehen die Daten digital zur Verfügung und müssen nicht per Hand in das System eingegeben werden. Ob dieser Arbeitsschritt praxistauglich ist und die gewünschten Ergebnisse erzielt, untersucht das Demonstrationsprojekt "Fütterungsmanagement" in den Praxisbetrieben und den Versuchsbetrieben der LfL.