Demonstrationsprojekt "Ertragsermittlung": Erste Proben genommen
Der Milchviehbetrieb von Christian Auer in Kirchweidach, Oberbayern, war für das Demonstrationsprojekt "Ertragsermittlung" der erste Praxisbetrieb, um Proben vom 1. Schnitt im Grünland zu nehmen. Dafür stand neben zwei Gespannen für die störungsfreie Erntekette der selbstfahrende Feldhäcksler Jaguar 960 der Firma Claas vom Lohnunternehmen Huber KG zur Verfügung. Er hatte ein System zur Ertragserfassung an Bord, mit dem neben der Frischmasse des Ernteguts am Einzug auch die Trockenmassegehalte und Inhaltsstoffe mit einem NIRS-Sensor am Auswurfkamin gemessen werden konnten.
Um die Daten vom Feldhäcksler später auf ihre Genauigkeit prüfen zu können, nahm der wissenschaftliche Mitarbeiter Franz Worek Proben des Ernteguts. Von zwei Schlägen beprobte er jeweils zehn Fuhren. Zunächst fuhr das Gespann, dessen Leergewicht zuvor erfasst wurde, mit dem Erntegut über eine dynamische Achslastwaage. Nach dem Abladen nahm er Proben direkt aus dem Silo. Nach der Einwaage und anschließender Trocknung kann der Trockenmassegehalt des Ernteguts bestimmt werden. Die Inhaltsstoffanalyse erfolgte anhand einer Mischprobe pro Schlag im Labor.
Auf dem Betrieb von Christian Auer fiel dem wissenschaftlichen Mitarbeiter sofort das saubere Schnittbild auf den Flächen auf. Die Laboranalyse bestätigte einen geringen Rohaschegehalt von 60-80 g/kg TM, was optimal ist. Die Grobfutterqualität war ebenfalls gut. Aus den etwas erhöhten Zuckergehalten ließ sich die zuvor herrschende Witterung herauslesen: Strahlend blauer Himmel und sehr warme Temperaturen.
Wissen, was drin ist
Der Landwirt und Betriebsleiter Christian Auer gewinnt aus diesen Daten viele Erkenntnisse. Er weiß, wie viel von welchen Inhaltsstoffen in seiner Grassilage zu finden sind. So kann er nicht nur die Futterration seiner Milchkühe punktgenau planen, sondern auch die spätere Düngung des Grünlands optimieren und das Pachtmanagement verbessern. Was dem Boden mit der Ernte des Grünlands verloren gegangen ist, kann er durch das Aufbringen von Wirtschaftsdünger wieder auffüllen. Nährstoffüberschüsse werden vermieden. Des Weiteren lassen sich sanierungsbedürftige Grünlandflächen erkennen.
Die Ertragserfassung wird auch weiterhin auf dem Betrieb von Christian Auer über alle Schnitte und die Silomaisernte Daten zu Ertrag und Qualität aufzeichnen. So können nach Ende der Erntesaison Rückschlüsse über das Management gezogen und Potentiale erkannt werden.