DigiMilch – Vernetzte Stalltechnik (DP IV): Der smarte Milchviehstall

Automatische Fütterung im Milchviehstall

Automatische Entmistung, einen selbstständig arbeitenden Futterschieber oder Einstreugeräte, die sich von selbst durch den Stall bewegen – die Systeme werden in Praxisbetrieben zwar bereits eingesetzt, miteinander vernetzt sind sie aber selten. Die Vernetzung zwischen den Systemen wäre für Landwirte jedoch ein entscheidender Grund, in neue digitale Lösungen zu investieren.
Denn ein direkter Datenaustausch kann den Landwirt bei seiner täglichen Arbeit entlasten, indem regelbasierte Entscheidungsmodelle zum Einsatz kommen. Darüber hinaus ermöglicht es einen effizienteren Betrieb der Geräte, da Anpassungen an geänderte Rahmenbedingungen unmittelbar ohne Zutun des Landwirts erfolgen können.

Weitere Vorteile würden sich bei der Vernetzung der Geräte einstellen:

  • Betriebszeiten werden aufeinander abgestimmt, gegenseitige Beeinträchtigungen werden vermieden
  • Lastspitzen beim Energieverbrauch werden reduziert
  • Durch die abgestimmten Einsatzzeiten der jeweiligen Systeme steigt der Komfort und Nutzen für die Tiere, da sie nicht von den Systemen in ihrem Verhalten eingeschränkt werden

Eine verbindende Aufgabe

Derzeit ist ein großer Teil der Stalltechnik nicht vernetzt, obwohl die technischen Möglichkeiten teilweise gegeben wären. Daten fließen in der Regel nur zur Steuerungs- oder Managementsoftware, mangels Kompatibilität aber nicht zwischen den Geräten. Logische Verknüpfungen von Funktionen der Geräte werden nicht realisiert. Die Folge sind fehleranfällige und arbeitsaufwendige Doppeleingaben, Fehlbedienungen und unbekannte Interaktionen zwischen den Geräten. Das Potential der installierten Geräte wird nicht ausgeschöpft.
Im Demonstrationsprojekt „Vernetzte Stalltechnik“ sollen konkrete Beispiele für eine erfolgreiche Vernetzung von Geräten und Softwareprodukten unterschiedlicher Hersteller demonstriert und ihr Nutzen gezeigt werden. Weitergehende Möglichkeiten, die sich aus dieser Vernetzung ergeben, sollen erprobt werden. Im weiteren Verlauf sollen auch neue Geräte / Systeme integriert werden.
Schwarz-weiss-Zeichnung eines Computers
In Ergänzung zu den anderen Demonstrationsprojekten im Experimentierfeld DigiMilch liegt der Fokus dieses Use Cases nicht primär auf der Verknüpfung von Daten zur besseren Information des Landwirts, sondern in der Vernetzung der Geräte untereinander. Der Use Case erfüllt damit auch Querschnittsaufgaben im Experimentierfeld.

Kontakt
Dr. Jan Harms
Leiter DP IV
Tel.: 08161 8640-7370
E-Mail: digimilch@lfl.bayern.de


Dr. Jernej Poteko
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Tel.: 08161 8640-7324