Demonstrationsprojekt "Wirtschaftsdüngermanagement": Inhaltsstoffe der Gülle genau messen
Mit einem bewölkten Himmel und mäßigen Temperaturen startete die Gülleausbringung auf Grünland auf dem Bayerischen Staatsgut in Achselschwang Mitte Mai. Nach dem ersten Schnitt hatten sich die 183 Hektar Grünland, die in Achselschwang zur Futtergewinnung für die Milchkühe genutzt werden, eine Düngung mit Wirtschaftsdünger verdient.
Die Mitarbeiter der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft Manuel Boppel und Josefa Kreitmair hatten für die Nährstoffbestimmung der Gülle gleich zwei Messstationen im Gepäck. Die Station der Firma Fliegl ist eine Durchflussstation mit dem Sensor Harvestlab 3000 von John Deere. Hier fließt die Gülle auf dem Weg von der Grube in das Güllefass an einem Sensor vorbei. Dieser erfasst Parameter wie Gesamtstickstoff, Ammoniumstickstoff (NH4- N), Kaliumoxid (K2O), Phosphorpentoxid (P2O5) und Trockensubstanz, ein Durchflussmesser misst zusätzlich den Volumenstrom und die Masse.
Stationen mit Unterschieden
Die zweite Station funktioniert etwas anders. Die Firma Zunhammer stellt dem Experimentierfeld DigiMilch die Station e-Mini mit dem Sensor Van Control 2 zur Verfügung, die mit einer eigenen Pumpe ausgestattet ist. Die Gülle wird direkt aus der Grube angesaugt und im Anschluss wieder dorthin zurückgepumpt.
Beiden Stationen ist gemeinsam, dass die vorbeiströmende Gülle mit Infrarotlicht bestrahlt wird. Teile des auftreffenden Lichts auf die Gülle werden absorbiert, wodurch Moleküle in Schwingungen versetzt werden. Dabei werden Lichtwellen reflektiert, die vom Detektor erfasst werden. Anhand des Schwingungsspektrums kann dann auf die Bestandteile der Probe geschlossen werden. Es ist sehr wichtig, dass die Gülle durch vorheriges Rühren homogenisiert wurde.
Kontinuierlich werden von dem vorbei fließenden Wirtschaftsdünger Messwerte ausgegeben. Anhand der Messdaten kann nun eine nährstoffbasierte Ausbringung auf das Grünland erfolgen. Das ist besonders im Hinblick auf die Pflanzenernährung von Bedeutung. Die vorherige Messung der Inhaltsstoffe im Wirtschaftsdünger ermöglicht dem Landwirt eine bedarfsgerechte Düngung in seinen Beständen.