DigiMilch: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Die Corona-Pandemie hat leider auch Auswirkungen auf unser Projekt: Für März hatten wir eine große Auftaktveranstaltung für DigiMilch in Grub geplant, die leider abgesagt werden musste. Natürlich treiben wir das Projekt weiter voran, und für den offiziellen Auftakt wird es einen neuen Termin geben. Diesen werden wir rechtzeitig bekanntgeben.

Erste Schritte

Das 15-köpfige Team um Projektleiter Dr. Bernhard Haidn begann bereits im Januar mit den ersten Besuchen von Praxisbetrieben. Auch wirken die Bayerischen Staatsgüter Grub, Almesbach und Achselschwang an dem Projekt mit. Mit ihrer Erfahrung bei der automatischen Fütterung, Entmistung und Belüftung des Stalles liefern die Staatsbetriebe wertvolle Daten für das Demonstrationsprojekt "Vernetzte Stalltechnik". Hier bekommt das DigiMilch-Team Aufschluss über den Grad der Vernetzung zwischen den einzelnen Geräten. Denn oft sind die Systeme nicht miteinander kompatibel, da sie von unterschiedlichen Herstellern stammen. Das macht eine doppelte Dateneingabe erforderlich und ist daher ineffizient. Das wollen die Wissenschaftler verbessern. Die Betriebszeiten der Geräte sollen besser aufeinander abgestimmt werden, sodass Arbeiten für Entmistung, Fütterung und Melken nicht paralell stattfinden. Das vermeidet nicht nur Lastspitzen im Energieverbrauch, sondern steigert auch maßgeblich den Komfort der Tiere im Stall.
Aber bei den Bayerischen Staatsgütern sind nicht nur die Ställe digital – die meisten Milchkühe werden mit Hilfe eines automatischen Melksystems gemolken und sind mit zusätzlichen Sensoren ausgestattet. Jeweils am Fuß eines Tieres befestigt, gibt der Sensor Hinweise auf die Laufaktivität. Mit diesen Daten kann der Landwirt auf eine mögliche Brunst oder Erkrankung der Kuh schließen. Die Wissenschaftler im Demonstrationsprojekt "Vernetzte tierindividuelle Sensorsysteme" bewerten die Vernetzung von Melkroboter, Herdenmanagementsystem und Einzeltiersensoren auf ihren Mehrwert für den Landwirt.

DP I

Das Demonstrationsprojekt I "Wirtschaftsdüngermanagement" hat auf dem Staatsgut in Grub und auf dem Lehr- und Versuchsgut Oberschleißheim bereits Gülleproben entnommen, um zu prüfen, wie exakt die Daten der eingesetzten NIRS-Analytik sind und was daran verbessert werden kann. Die Projektpartner Fliegl und Zunhammer stellen dem Team um Dr. Fabian Lichti außerdem im Laufe des Jahres mobile NIRS-Stationen zur Verfügung, sodass diese ebenfalls in den Praxisbetrieben eingesetzt werden können.

Wirtschaftsdüngermanagement (DP I): Gülle im Fluss

Auch für die anderen Demonstrationsprojekte gibt es schon Versuchspläne. Hier werden nun die passenden Praxisbetriebe ausgewählt.