Automatische Registrierungssysteme für Legehennen in Gruppenhaltung

Die herkömmliche Leistungsprüfung findet nach wie vor in Einzelkäfigen und Familienkäfigen statt. Um auf die neuen Anforderungen an die Legehennen in den Gruppenhaltungssystemen eingehen zu können, ist es allerdings notwendig die Leistungsdaten in einer praxisüblichen Umgebung zu erfassen. Nur so ist es möglich die Genotyp-Umwelt Interaktionen zu berücksichtigen und eine hohe Genauigkeit der Zuchtwertschätzung und Selektion zu realisieren. Um die Erfassung von einzeltierspezifischen Leistungs- und Verhaltensparametern in Gruppenhaltungssystemen zu ermöglichen, werden folgende Ziele verfolgt:
- Entwicklung und Optimierung verschiedener Systeme für die Funktionsbereiche Legen und Auslauf
- Programmierung von Software zur Automatisierung der Datenauswertung
- Erfassung von Leistungs- und Verhaltensdaten für die Züchtung

Seit 2003 arbeiten das ILT und die Lohmann Tierzucht GmbH zusammen, um verschiedene Systeme für die Leistungs- und Verhaltensdatenerfassung zu entwickeln und zu erproben. Daraus entwickelten sich über die Jahre im Wesentlichen vier verschiedene Systeme, die in der folgenden Abbildung zusammen mit den Parametern, die erfasst werden können, dargestellt sind. Beim Weihenstephaner-Muldennest mit Doppelkippfunktion (DKWMN) und dem engen elektronischen Schlupfloch (ESL) müssen die Hennen sowohl im Nest als auch im Schlupf vereinzelt werden, um den am Ständer befestigten Niederfrequenz-Glastransponder auslesen zu können. Im Hochfrequenz-Gruppennest (HFGN) und dem breiten elektronischen Schlupfloch (BESL) werden Hochfrequenz-Scheiben-Transponder am Flügel befestigt. Da bei der Hochfrequenztechnologie mehrere TP gleichzeitig gelesen werden können, ist es in den Hochfrequenz Systemen nicht notwendig die Tiere zu vereinzeln. Bisher ist die Erfassung der individuellen Legeleistung allerdings nur im WMN möglich, weshalb in weiteren Projekten nach Alternativen für die Legeleistungserfassung in Gruppennestern geforscht wird.