Genpoolanalysen von Mais und Soja für Bayern
Aufbau, genetische Analysen, und züchterische Umsetzung für Mais und Soja im Rahmen der Biodiversitätsstrategie und Eiweißinitiative Bayerns
Genetische Ressourcen sind neben Boden und Wasser die wichtigste Grundlage für Landwirtschaft und Ernährung, sie sind damit von höchster wirtschaftlicher wie ökologischer Bedeutung.
Hintergrund
Maislandsorten im Rahmen der "Biodiversitätsstrategie der Bayerischen Staatsregierung"
Soja im Rahmen der "Bayerische Eiweißinitiative"
Zielsetzung
Mittelbar erreichbares Ziel ist die züchterische Beschreibung und Entwicklung von regional adaptiertem Zuchtmaterial. Im Projekt sollen Genpoolaufbau, Beschreibung und Züchtung klassisch wie molekular Hand in Hand bis zur Abgabe von wertvollem Zuchtmaterial zielorientiert umgesetzt werden.
Material und Methoden
Mais
- Phänotypische und genetische Beschreibung der Landsorten-Sammlung, Dokumentation und Erhaltung
- Entwicklung und Nutzbarmachung neuer Populationen und Verbesserung der Bayerischen Landsorten
- Methodenentwicklung zur Beschreibbarkeit und effizienteren Selektion von Populationen
Soja
- Entwicklung eines Schnelltests zur Kreuzungskontrolle bei Soja mittels FTA-Karten
- Analyse der genetischen Diversität und Aufstellung eines Soja-Sortenpanels
- Entwicklung von Selektionsmarkern in Kandidatengenen für züchtungsrelevante Merkmale
- Assoziationsstudie zur Marker-Merkmals-Verknüpfung
Bisherige Ergebnisse
Mais
Populationen/Landsorten | Herkunft | Reife | Korntyp | Zugelassen | Vertrieb |
---|---|---|---|---|---|
Weihenstephaner 1 | 20 Genotypen | 240-250 | Flint | ErhaltungssortenVO | Sativa Rheinau |
Weihenstephaner 2 | 16 Genotypen | 240-250 | Dent | EU-Experiment | Farmsaat |
Weihenstephaner 3 | 8 Genotypen | 230 | Flint/Dent | EU-Experiment | Sativa Rheinau |
Alpenfex | Landsorte | 240 | Flint | ErhaltungssortenVO | LfL |
Populationssorten | Hybridsorten |
---|---|
Frei abblühend | gelenkte Bestäubung |
kein bis geringer Heterosiseffekt | Optimierter Heterosiseffekt dadurch ist eine deutliche Ertragssteigerung möglich |
Pflanzen im Bestand sind geno- und phänotypisch verschieden | Pflanzen im Bestand sind genetisch identisch und phänotypisch sehr homogen |
Bestand und Ernteprodukt sind heterogen und divers | Bestand und Ernteprodukt sind homogen |
Ein eindeutiger Sortentyp ist schwierig zu beschreiben | Klare Beschreibbarkeit der Sorte |
Hohe Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Umweltbedingungen | Geringere Diversität im Bestand und dadurch Gefahr des Komplettausfalls |
Vermehrung durch Nachbau möglich | Nachbau ist nicht möglich, die Sorte spaltet auf |
Soja
Kontakt
Dr. Barbara Eder
Tel.: 08161 71-4318
E-Mail: Barbara.Eder@lfl.bayern.de
- "Entwicklung von Populationssorten bei Mais (Zea mays L.) Selektionseffizienz und Leistungsfähigkeit" 14.Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau, 7.-10.3.2017, Freising-Weihenstephan
- "Wozu noch Populationen?" Saatgut-Magazin Winter 2016, DLG Mitteilungen
- Eder B., Eder J. (2015): Mais: Landsorten statt Hybride, Landwirtschaftliches Wochenblatt, BLW 7, 44-46 1,3 MB
- Leistungsfähige Populationen für Mais, Winter- und Sommerweizen sind für den Anbau verfügbar
Projektinformation
Laufzeit: 01.03.2014 - 31.10.2017
Kostenträger: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Projektleitung: Dr. Joachim Eder, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (IPZ)
Projektbearbeitung:
Mais: Dr. Barbara Eder, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (IPZ),
Soja: Dr. Bianca Büttner, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (IPZ),
Genetische Analysen: Dr. Grit Schwertfirm, Dr. Günther Schweizer
Förderkennzeichen: A/14/11
Vorgängerprojekt: Historische Maissorten in Bayern
In Rahmen diese Forschungsvorhabens wurden vergessene historische Landsorten aus Bayern gesammelt und charakterisiert um die zukünftige weitere Verwendung dieser Sorten in Forschungen und Züchtung zu erleichtern. Mehr
Historische, bayerische Kultursorten erhalten, aber wie?
In diesem Projekt wird gezielt nach historischem Sortenmaterial, alten, bayerischen Landsorten von Getreide (Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Dinkel), Leguminosen, Kartoffeln, Linse, Rüben, Hopfen u.a. geforscht. Diese alten Sorten blicken auf eine jahrhundertelange Anpassung an unseren Klimaraum. Sie besitzen dadurch interessante Eigenschaften, die drohen verloren zu gehen. Mehr