Schweinemastversuch - Überprüfung der DLG-Fütterungsempfehlungen für 750 und 950 g tägliche Zunahmen
In der DLG Broschüre „Erfolgreiche Mastschweinefütterung“ werden Versorgungsempfehlungen für Mastschweine gestaffelt für 750, 850 und 950 g täglichen Zunahmen angegeben. Danach passen bei jungen Tieren ab 28 kg Lebendmasse und sehr hohem Zunahmeniveau von 950 g pro Tag 11,6 g Lysin pro kg Futter. Für „bayerische Ansatzleistungen“ von 750 g pro Tag reichen in der Anfangsmast 10,5 g Lysin/kg Alleinfutter. Demgegenüber wird gegen Ende der Mast ab 90 kg Lebendmasse bei 950 g täglichen Zunahmen mit 7,5 g Lysin pro kg Futter eine geringere Empfehlung ausgesprochen als bei 750 g mit 8 g Lysinpro kg.
In einem Fütterungsversuch mit bayerischer Genetik („Bayernhybrid“) sollten die neuen Empfehlungen für 950 g Zunahmen mit den Empfehlungen für 750 g tägliche Zunahmen verglichen werden. Es wurde nicht erwartet, dass die magerfleischbetonten und relativ fressfaulen bayerischen Schweine mit der 950 g Futterkurve zu „Turboschweinen“ werden und entsprechend im Fleischansatz bzw. Magerfleischanteil nachlassen.
Der Versuch in Kürze
Die bayerischen Schweine im Versuch hielten sich weder an die 750 er noch an die 950 er Futter- bzw. Wachstumskurve der DLG. Sie „machten“ im Schnitt gute 800 g Zunahmen. Die Gruppen wechselten sich in der Führung ab: Am Anfang waren die "950er" vorne, in der Mittelmast und Endmast kompensierten die "750er" stark.
Die Schlachtergebnisse lagen durchgehend auf sehr hohem Niveau. Bei nahezu gleichem Hakengewicht deutet sich für die "950er" Schweine mit mehr Lysin in der Anfangsmast ein kleiner „Fleischvorteil“ an. Sowohl die Fleischfläche im Kotelett, das Fleischmaß mit der Hennessynadel als auch der berechnete Fleischanteil im Bauch waren leicht erhöht. Im Widerspruch zu der klaren Linie im Fleischansatz verhielten sich die Speckmessungen „Fettfläche“ und „Speckmaß“ gegensätzlich.
Übersicht der Ergebnisse bei Fütterung nach der 950 g Futterkurve relativ zur 750 g Futterkurve
Projektinformation
Projektleitung: Dr. H. Lindermayer
Projektbearbeitung: Dr. W. Preißinger; G. Propstmeier
Laufzeit: März bis November 2011
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