Rapsextraktionsschrot in der Ferkelaufzucht
Rapsextraktionsschrot
Rapsprodukte insbesondere Rapsextraktionsschrot (Bayern: ca. 50.000 t/Jahr Überschuss) sind im Futtermittelmarkt gut verfügbar und haben bei gegebener Preiswürdigkeit immer mehr Einzug in die Schweinefütterung gefunden. Die Rationsanteile wurden dabei Zug um Zug erhöht, was sicherlich mit den Qualitätsverbesserungen der letzten 10 bis 15 Jahre zusammenhängt. Aus aktuellen Projekten und Empfehlungen geht hervor, dass beim Ferkel bis zu 10 % und in der Mast bis zu 15 % Rapsextraktionsschrot eingesetzt werden können. Diese hohen Einsatzraten v.a. beim Ferkel sollten vor dem Hintergrund des Aktionsprogrammes „Heimische Eiweißfuttermittel“ unter bayerischen Fütterungsbedingungen überprüft werden. Dabei wurden im Ferkelaufzuchtfutter I ca. 1/3 und im Ferkelaufzuchtfutter II ca. 2/3 des Sojaschrotanteiles durch Rapsextraktionsschrot ersetzt. Natürlich sollte nicht nur Soja gespart, sondern so wenig als möglich teures Eiweißfutter verbraucht werden!.
Versuchsdurchführung
Ferkelfütterungsversuch in Schwarzenau mit 96 Tieren pro Versuchsgruppe
- Kontrollgruppe: Sojaextraktionsschrot
- Testgruppe: 6 bzw. 14 % Rapsextraktionsschrot im Ferkelaufzuchtfutter I bzw. II
Die Ferkel wurden in 16 Buchten mit jeweils 12 Tieren gehalten. Die Futterzufuhr erfolgte für jede Behandlungsgruppe über eine separate Spot-mix-Fütterungsanlage. Die Futtermengen wurden täglich pro Bucht, die Lebendmassen wöchentlich erfasst.
Die Ergebnisse im Überblick
Zusammenfassung der Ergebnisse des Versuches relativ zur Kontrollgruppe
Fazit
Auch mit hohen Rapsschrotanteilen im Ferkelfutter lassen sich gute bis sehr gute Leistungen erzielen. In diesem Versuch waren die mit Rapsextraktionsschrot gefütterten Tiere den Kontrollferkeln sogar leicht überlegen. Damit Rapsextraktionsschrot in den Ferkeltrog wandert, muss er „preiswert“ oder sogar bezüglich der Futterkosten überlegen sein. Der Landwirt will ja mit einer zusätzlichen Futterkomponente immer seine Futterkosten senken oder den Aufwand verringern. Zu beachten ist auch, dass Rapsprodukte in der Schweinefütterung trotz Spezialmineralfutter den Stickstoff- und Phosphoraustrag erhöhen. Man braucht zum kreislaufneutralen Nährstoffausgleich mehr Güllefläche.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. H. Lindermayer
Projektbearbeitung: Dr. W. Preißinger; G. Propstmeier
Laufzeit: Februar bis November 2012
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