Mykotoxinanalytik
Analytik von Nährstoffen, Wirkstoffen und biologischen Systemen
Die partielle Taubährigkeit oder Ährenfusariose ist eine bedeutende weltweit auftretende Getreidekrankheit, die von einer Reihe von Pilzen der Gattung Fusarium verursacht wird und zu hohen Ertragseinbußen bis hin zum Totalausfall führen kann. Eine Infektion der Pflanze kann insbesondere bei feuchtwarmer Witterung zur Zeit der Blüte erfolgen und zu einer erheblichen Qualitätsminderung durch die Bildung toxischer sekundärer Pilzinhaltsstoffe (Mykotoxine) im Getreidekorn führen. In der Abteilung Laboranalytik wird das wichtige Fusariumleittoxin Deoxynivalenol im Rahmen Institutsübergreifender Projekte und Aufgaben seit 1990 routinemäßig gemessen. Darüber hinaus werden regelmäßig repräsentative Getreideproben aus ganz Bayern untersucht, um einen Überblick über die jährliche Befalls-Situation zu erhalten.
Fusariumtoxine
Chemische Strukturen von Typ-B und Typ-A Trichothecenen
Für Deoxynivalenol gibt es unter der EU-Verordnung 1881/2006 Grenzwerte für Getreide und Getreideprodukte für den Lebensmittelbereich. Für unverarbeitetes Getreide liegt der Wert bei 1250 µg/kg.
Analytik von DON
Mit Deoxynivalenol kontaminierter Weizen
Deoxynivalenol-Monitoring von bayerischem Wintergetreide 2021
Partielle Taubährigkeit an einer Weizenähre
Pilze der Gattung Fusarium können Getreide unter nassen Witterungsbedingungen zur Zeit der Blüte befallen und sich in den Ähren ausbreiten. Dies führt zum Schadbild der sogenannten Ährenfusariose welche zur Folge hat, dass das Korn mit schädlichen pilzlichen Sekundärmetaboliten, den sogenannten Mykotoxinen kontaminiert wird. Mehr
Deoxynivalenol-Monitoring Wintergetreide 2018
Deoxynivalenol-Monitoring von bayerischem Wintergetreide der Ernte 2017
Die Untersuchung bayerischer Wintergetreide auf das Toxin Deoxynivalenol (DON), das als Leittoxin bei einer Fusariuminfektion fungiert, zeigt, dass in der Ernte 2017 zum überwiegenden Teil Partien mit geringen bis kaum messbaren DON-Belastungen vorliegen. Beim Winterweizen lagen 71 Prozent der untersuchten Proben unterhalb der Nachweisgrenze von 40 µg/kg und beim Winterroggen konnte in 84 Prozent der Proben kein Toxin nachgewiesen werden. Die rechnerischen arithmetischen Mittelwerte lagen bei 126 µg/kg (n = 150) beim Weizen und 31 µg/kg (n = 79) beim Roggen, bezogen auf die lufttrockenen Proben. Beim Weizen waren lediglich drei Proben, mit einem Maximalwert von 3045 µg/kg über dem EU-Rohwarengrenzwerte von 1250 µg/kg. Beim Roggen wurde eine Höchstbelastung von 394 µg/kg gemessen. Nach dem relativ stark belasteten Jahr 2016 ist die Ernte 2017 weitgehend frei von Deoxynivalenol. Mehr
Ansprechpartner
Dr. Johann Rieder
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Abteilung Laboranalytik
Lange Point 4, 85354 Freising
Tel.: 08161 8640-3080
E-Mail: AQU@LfL.bayern.de