Abteilung für Qualitätssicherung und Untersuchungswesen
Jahresbericht 2016/2017 – Analytik von Futtermitteln

Kuh im Stall beim Fressen
Für die Nutztierhaltung und unter den Aspekten Tierwohl, Ökonomie und Ökologie sind Informationen zum Nährstoffgehalt, Inhaltsstoffen oder Energiegehalt von Futtermitteln von größter Bedeutung. Entsprechend wichtig ist die fundierte und schnelle Analytik für die Praxis, die Beratung und Forschung. Am Standort Grub wird den Instituten der LfL ein breites Spektrum an relevanten Analysenparametern für unterschiedlichste Futtermittelmatrices angeboten, wobei effiziente Schnellmethoden im Fokus stehen.

Futtermittelanalytik am Standort Grub

Am AQU-Standort in Grub wird den ansässigen LfL-Instituten ein breites Spektrum an Analysenverfahren für unterschiedlichste Matrices angeboten. Analytische Schwerpunkte des Labors sind die Qualitätsuntersuchungen von Futtermitteln und tierischen Produkten. Die Analysenergebnisse fließen in zahlreiche Projekte, Daueraufgaben und Monitoring-Untersuchungen ein. Einige Beispiele:
  • Verbundberatungsprojekt „Grünland Bayern“ – Evaluierung und Umsetzung von Optimierungsmöglichkeiten in der Grünland- und Futterbauwirtschaft durch gezielte Verbundberatung
  • Einfluss der Fütterung einer „Kompakt-Mischration auf Futteraufnahme und Leistung bei Milchkühen
  • Einsatz von Shredlage in der Milchviehfütterung
  • Monitoring Körnerleguminosen 2017
  • Eiweißstrategie Teilprojekt 3: Qualitative und quantitative Optimierung der Eiweiß- bzw. Aminosäureversorgung in der Schweinefütterung
  • „Demonstration farms“ – nährstoffangepasste Fütterung in schweinehaltenden Betrieben
  • Phosphor- und Aminosäureversorgung beim Mastschwein
  • Reduzierter Einsatz von Eiweißfuttermitteln in der Mast von Schweinen
  • Faserversorgung bei Mastschweinen
  • Heimische Körnerleguminosen und Rapsextraktionsschrote in der Ferkelaufzucht und Schweinemast
  • Erhöhte Fasergehalte im Ferkelfutter durch Luzerne und Stroh
  • Unterschiedliche Fasermixe im Futter tragender und säugender Sauen
  • Silierverhalten von Körnermaisstroh als Biogassubstrat
  • Protein- und Aminosäureanalytik im Rahmen von Landessortenversuchen „Sojabohne“
  • Protein- und Aminosäureanalytik im Rahmen der Entwicklung von Sojabohnenzuchtmaterial für die Fütterung
  • Untersuchungen zur Silierbarkeit von Pressschnitzeln

Ausbau der NIRS-Analytik

Im Berichtsjahr 2017 wurde intensiv daran gearbeitet, die Kalibration zur Bestimmung von Aminosäuren in hofeigenen Mischungen mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS) zu erarbeiten. Lysin lässt sich bereits mit hinreichender Genauigkeit mittels NIRS analysieren. Für Threonin und Tryptophan sowie die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystin sind die bislang vorliegenden Ergebnisse vielversprechend, allerdings müssen die Kalibrationen noch mit weiteren Spektren und Referenzdaten stabilisiert werden. Gerade in der Schweinehaltung spielen die essentiellen Aminosäuren eine wesentliche Rolle bei der Rationszusammenstellung. Die Erarbeitung einer belastbaren, schnellen und kostengünstigen Aminosäure-Analytik unterstützt wesentlich die Forschung an der LfL, die staatliche Verbundberatung sowie die praktische Landwirtschaft.