Pressemitteilung – 26. April 2021, Höchstadt a. d. Aisch
April ist gleichzeitig Saisonende und Saisonstart – die Besatzzeit der Karpfenteiche startet

Der Karpfen ist traditionell in den sogenannten R-Monaten, von September bis April, eine frische und regionale Spezialität. Mit dem April endet die Karpfenzeit und gleichzeitig beginnt die neue Saison. Jetzt werden in Bayern etwa 20.000 sogenannte Abwachsteiche mit Karpfensetzlingen besetzt. In diesen speziellen Teichen für Speisefische wachsen die Jungfische mit der vorhandenen Naturnahrung über den Sommer hinweg von etwa 300 g Anfangsgewicht auf gut 1.300 g heran. Die Speisekarpfen sind dann ab September nach rund 4-5 Monaten in der vom Verbraucher gewünschten Größe und Qualität zum Abfischen bereit.

Der Karpfen ist als Speisefisch die nachhaltigste Form des Fischgenusses. Der Teichwirt füttert nur Getreide dazu, die Naturnahrung wie Plankton, Kleinlebewesen und pflanzliche Nahrung finden die Karpfen direkt im Teich. Und in den Teichen haben sie viel Platz. Wie Forschungen des Instituts für Fischerei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zeigen, ist die geringe Besatzdichte und naturnahe Aufzucht auch wichtig im Hinblick auf die Qualität. Bei gutem Angebot an Naturnahrung haben Karpfen höhere Gehalte an langkettigen und gesundheitsfördernden omega-3 Fettsäuren und sind insgesamt von guter Fleischqualität mit niedrigem Fettgehalt.
Wie groß ist das Platzangebot der Karpfen ganz konkret? Der durchschnittliche Karpfenteich in Bayern ist so groß wie ein Fußballfeld. Bei dem Abfischen im Herbst entspricht das Gesamtgewicht der Speisekarpfen im Teich ungefähr dem Gewicht von 5 Fußballspielern. Es wären demnach im Karpfenteich, um bei diesem Vergleich zu bleiben, nur 5 Spieler insgesamt auf einem großen Fußballfeld.

Da kann man sich bereits jetzt wieder auf die nächste Karpfensaison freuen. Die Karpfenzeit endet im April und startet wieder am 1. September.

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.