Pressemitteilung – 06. April 2021, Freising
LfL-Düngeexperte Matthias Wendland in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet

Dr. Matthias Wendland stand seit Juli 2005 für die zentrale Kompetenz der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in der Düngung. Die offizielle Bezeichnung des Arbeitsbereichs „Düngung, Nährstoffflüsse und Gewässerschutz“ verdeutlicht sehr gut, in welchem Spannungsfeld der Experte Wendland agierte. Seine fachliche Kompetenz ist weit über die Grenzen Bayerns hinaus geschätzt, weshalb auch das Bundeslandwirtschaftsministerium seine fachliche Expertise immer wieder in Anspruch genommen hat. Sein Einsatz und seine Verdienste für eine praxisgerechte Umsetzung der rechtlichen Vorgaben im Sinne der bayerischen Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen Betriebe sind besonders hervorzuheben, gerade weil es in der Praxis nicht immer so wahrgenommen wurde. Sein Nachfolger Robert Knöferl übernimmt ein breites Arbeitsfeld, das für Landwirte wie auch die breite Öffentlichkeit von großer Bedeutung ist.

Der Teamplayer Wendland führte seinen Arbeitsbereich fachlich und gleichzeitig menschlich sehr kompetent und erfolgreich. Dr. Wendland hat als fachlicher Ansprechpartner für alle Fragen zur Düngung maßgeblich zur Umsetzung der düngerechtlichen Vorgaben, deren fortlaufende Änderungen in den letzten Jahren die Landwirte und Beratung in gleicher Weise sehr stark fordern, beigetragen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt war die fachliche Koordination des Versuchswesens zur Düngung. In den umfangreichen Versuchen wurden viele Fragestellungen aus der Praxis aktiv aufgegriffen und zusätzliche fachliche Grundlagen geschaffen. Mit Matthias Wendland erfolgte der Einstieg der LfL in eine moderne Versuchstechnik bei der Wirtschaftsdüngerausbringung mit der Anschaffung des ersten Gülletracs. Gleichzeitig wurden unter seiner Leitung aber auch die Fachrechtskontrollen zur Düngung seit 2017 optimiert, um die Schwarzen Schafe aufzudecken, deren Verstöße konsequent zu ahnden und damit die überwiegende Mehrheit der korrekt arbeitenden Betriebe zu schützen.

Aufgrund des direkten Einflusses der Nutztierfütterung auf die Nährstoffausscheidung und damit die enge Verzahnung mit der Düngung arbeitete der Düngeexperte Wendland institutsübergreifend sehr eng mit dem Fütterungsexperten Dr. Stephan Schneider zusammen. Die gemeinsame Leitung des Arbeitsschwerpunkts Nährstoffhaushalt verdeutlichte dies. Zudem schlagen unzählige Vorträge zum Düngerecht bei Dr. Wendland zu Buche. Hervorzuheben ist insbesondere das Jahr 2017 als er zusammen mit Konrad Offenberger einen wahren Vortragsmarathon zur neuen Düngeverordnung über ganz Bayern absolvierte, um allen Landwirten die Neuerungen persönlich zu erklären und zu veranschaulichen.
Der Gewässerschutz war dem Düngeexperten Wendland bereits in seiner Zeit an der Regierung von Oberbayern ein wichtiges Anliegen und er hat diesem Thema an der LfL mit seiner Initiative und Weitsicht zu mehr Beachtung verholfen. Nicht nur die Referendare und Anwärter der Landwirtschaftsverwaltung hat er in Sachen landwirtschaftlicher Gewässerschutz ausgebildet, sondern auch die Referendare der Wasserwirtschaft mit dem Thema aus Sicht der Landwirtschaft vertraut gemacht. Der Kollege Wendland hat stets über den eigenen Tellerrand hinausgeblickt und sich insbesondere für praxisnahe Versuchsanstellungen, Veranstaltungen und Lösungen eingesetzt.

Als wichtigster Ansprechpartner für die Beratung und das Landwirtschaftsministerium in allen Düngefragen ist auch der Kontakt zu seinem Nachfolger entstanden. Die Nachfolge von Dr. Wendland trat zum 1. April 2021 der, in diesem Bereich nicht ganz unbekannte, Robert Knöferl an. Der neue Düngeexperte war bisher im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als stellvertretender Leiter des Referats Ressourcenschutz in der Landwirtschaft, Düngung und Pflanzenschutz für diesen Bereich zu-ständig. Der 38-jährige Agraringenieur stammt aus einem Milchviehbetrieb im Schrobenhausener Spargelland. Nach seinem Studium der Agrarwissenschaften an der TU München war er zunächst bei einem großen Kartoffelverarbeiter tätig, ehe er in die Landwirtschaftsverwaltung eintrat. Neben seinem engen Bezug zur praktischen Landwirtschaft kann Kollege Knöferl in seiner neuen Tätigkeit auf seinen Erfahrungsschatz in der Bildung und Beratung aus seiner Tätigkeit am Landwirtschaftsamt in Wertingen zurückgreifen. Der LfL-Arbeitsbereich Düngung wird auch mit Robert Knöferl den engen Draht zur Praxis und die intensive Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen an den Landwirtschaftsämtern und der Beratung pflegen.

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.