Pressemitteilung - 22. Februar 2015
Rege Diskussion bei der ALB-Infoveranstaltung in Neubiberg

Der Fund des Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) in Neubiberg zieht nach Vorgaben des Bundes und der EU notwendige Aktionen gegen den gefährlichen Quarantäneschädling nach sich: Experten der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) sowie Vertreter der Gemeinde informierten die betroffenen Neubiberger Bürgerinnen und Bürger am 19.02. bei einer Informationsveranstaltung. Zunächst wurden die von der LfL versandten Fällbescheide ausführlich erläutert und deren Inhalte erklärt. Der zeitliche Ablauf der Fällmaßnahmen in den einzelnen Abschnitten der Befallszone sowie die notwendige Umleitungen und Straßensperrungen wurden anhand von Karten veranschaulicht. Die Vorstellung von Gehölzen und Bäumen für die Nachpflanzungen rundete die Informationen ab. Dazu konnten sich die Bürger auch Informationsmaterial mitnehmen. Eine rege Diskussion fand zu allen Punkten sowie zur Bekämpfung des ALB insgesamt in Neubiberg statt.

Nach dem ALB-Fund im September 2014 ist die LfL entsprechend den rechtlichen Vorgaben des Bundes und der EU tätig geworden und hat am 16.09. die Allgemeinverfügung, als Grundlage des weiteren Handelns für die Siedlungsfläche und das Offenland erlassen. Mit den Ergebnissen eines intensiven Monitorings in den Monaten September bis Dezember 2014 wurden die nächsten Schritte zur Bekämpfung des ALB geplant. Der Versand der Bescheide an die betroffenen Grundstückseigentümer erfolgte am 05.02. und die Detailplanungen zusammen mit der Gemeinde wurden eingeleitet. Ab dem 24.02. werden die befallenen sowie befallsverdächtigen Laubbäume entnommen, die Maßnahmen sollen bis Ende März abgeschlossen sein. Dieses Vorgehen ist als Schutzmaßnahme für den verbleibenden Baumbestand unerlässlich, da die Entnahme der Bäume die bislang einzige wirksame Maßnahme zur Bekämpfung des Käfers ist. In Neubiberg ist der überwiegende Anteil der Gehölze und betroffenen Bäume mit einem Durchmesser von weniger als fünf Zentimetern noch relativ jung. Entnommen werden Bäume der Gattungen Ahorn, Weide, Pappel, Birke, Esche, Rosskastanie und die Arten Vogelbeere und Baumhasel.

Im Vorfeld haben Mitarbeiter der LfL zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde den Baumbestand vor Ort am 16.02. genauer untersucht, um bereits im Vorfeld mögliche Baumhöhlenbewohner in den zu fällenden Bäumen zu finden und ggf. umzusiedeln. Hierbei wurden knapp 10 Bäume festgestellt, deren Hohlräume noch mit Endoskoptechnik im Detail untersucht werden. Parallel zu den laufenden Maßnahmen sind LfL-Mitarbeiter in Neubiberg auf der Suche nach zukünftigen Standorten für Pheromonfallen.

Bei Fragen zum organisatorischen Ablauf der Fällaktion steht in der Gemeinde Neubiberg, Dr. Barbara Linow, Tel.: +49 89 600 12 - 24 zur Verfügung, für allgemeine Fragen zur ALB-Thematik gibt die ALB-Hotline der LfL per Telefon oder per E-Mail Auskunft: Tel. 08161/71-5730, E-Mail: alb@lfl.bayern.de


Mehrere Personen begutachten einen Laubbaum

Begehung mit der Unteren Naturschutzbehörde zur Vorbereitung der Bekämpfungsmaßnahmen in Neubiberg

Mann zeigt mit Finger auf eine Baumhöhle

Genauer Blick in die Baumhöhle

Larve auf einem Stück Holz

Der ALB überlebt die kalte Jahreszeit als Larve in den befallenen Bäumen