Sicherstellung der Saatgutqualität im Ökologischen Landbau

Fusariumbefall auf Keimlingen
Das Ziel ist die Sicherstellung der Saatgutqualität im ökologischen Landbau. Auftretende Qualitätsprobleme werden unmittelbar den Wirtschaftsbeteiligten mitgeteilt. Diese werden bei der Lösung durch Bereitstellung entsprechender Beratungsgrundlagen, in Zusammenarbeit mit den Öko-Erzeugerringen in Bayern, unterstützt.

Ziel

Wenn Biosaatgut nicht ausreichend auf seinen Gesundheitszustand untersucht wird, kann es bereits Probleme beim Feldaufgang geben. Darüber hinaus kann bei Getreide das Erntegut stark mit Stein- und Zwergsteinbrand sowie Flugbrand befallen sein, sodass es weder als Saatgut noch als Konsumware verwertet werden kann.
Bei Klee verursacht das Auftreten des Kleewürgers (Orobanche sp.) so gravierende Verluste, dass ein Kleeanbau nicht mehr möglich ist und dies das Aus für den Biobetrieb bedeutet. Der Klee- oder Kleegrasanbau hat im Biobetrieb eine ganz zentrale Rolle.
Das Artenspektrum, das zur Untersuchung eingesendet wird, umfasst bei Getreide Weizen-, Dinkel-, Roggen-, Gersten-, Triticale- und Hafervermehrungsproben. Bei den groß- und kleinkörnigen Leguminosen handelt es sich um Sojabohnen-, Ackerbohnen- Futtererbsen-, Luzerne-, Weißklee-, Lupinen- und Rotklee-, sowie Wickenproben.
Die Anzahl der zur Untersuchung eingesandten Proben ist seit Projektbeginn stark gestiegen, der deutlichste Anstieg ist bei Rotklee zu verzeichnen. Das Verhältnis der Fruchtarten untereinander schwankt von Jahr zu Jahr.

Methode

  • Bestimmung der Brandsporen nach ISTA (Working Sheet)
  • Bestimmung des Flugbrandes nach ISTA (Methode)
  • Triebkraftprüfung in Ackererde bei 10 °C nach ISTA (Handbook on Vigour Test Methods)
  • Bestimmung des Kleewürgers nach ISTA (Methode)
Method in English
  • Determination of bunt spores according to ISTA (Working Sheet)
  • Determination of loose smut according to ISTA (method)
  • Determination of vigour in soil at 10 °C according to ISTA (Handbook on Vigour Test Methods)
  • Determination of common broomrape according to ISTA (method)

Ergebnisse

  • Bei Befall von mehr als 20 Sporen pro Korn bei Stein- und Zwergsteinbrand keine Verwendung als Saatgut
  • Bei Befall ab 0,1 % bei Gerstenflugbrand keine Verwendung als Saatgut
  • Bei Triebkraftwerten unter 80 % besteht ein großes Risiko beim Feldaufgang
  • Bei Befall mit Kleewürger besteht Nulltoleranz
Publikationen
Projektinformation
Projektleitung: Dr. Berta Killermann, LfL Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (IPZ), Arbeitsgruppe Saatgutforschung
Projektbearbeiter: Nicole Chaluppa, IPZ, Arbeitsgruppe Saatgutforschung; Dr. Peter Büttner, LfL-Institut für Pflanzenschutz (IPS)
Laufzeit: 01.2009 - 12.2023
Finanzierung: Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Rahmen der Qualitätsoffensive
Projektpartner: Öko-Erzeugerringe Bioland, Naturland, Biokreis & Demeter im Landeskuratorium für Pflanzliche Erzeugung (LKP)