Bayerische Eiweißinitiative
Anbauflächenentwicklung von Leguminosen 2020

Sojapflanzen auf dem Acker
Die Entwicklung bleibt positiv – auch im Jahr 2020 nahm die Gesamtanbaufläche der Leguminosen zu. Die Steigerung verteilt sich nahezu gleichmäßig auf die konventionellen (+ 4.300 ha) und ökologischen (+ 3.500 ha) Flächen. Die Sojabohne bleibt mit 18.600 ha die flächenstärkste großkörnige Leguminose (Alle Zahlen im Text gerundet).
Auch bei den ÖV-Flächen mit Leguminosen hat sich seit 2018 einiges getan. Nach dem Verbot der chemischen Pflanzenschutzmittel und der Möglichkeit Kleegras als ÖVF anzuerkennen, kam es zu einer Verschiebung der Anbaustruktur.

Sojabohne – flächenstärkste großkörnige Leguminose

Die Abbildung zeigt die Entwicklung der Anbaufläche mit Körnerleguminosen der letzten 14 Jahre. Auffallend sind zum einen die immer wieder kehrenden Schwankungen im Erbsenanbau, zum anderen der rasante Flächenzuwachs der Sojabohne ab 2016. Dank ihres konstanten Wachstums durfte sich die Sojabohne 2019 zum ersten Mal flächenstärkste großkörnige Leguminose nennen. Auch 2020 bleibt sie Spitzenreiterin. Die Lupine bleibt mit einer Fläche von 860 ha die flächenschwächste großkörnige Leguminose. Die Anbaufläche stieg im Vergleich zum Vorjahr um 365 ha an. Nach einer positiven Entwicklung der Ackerbohne ist die Fläche seit drei Jahren wieder rückläufig.

Gesamtfläche steigt weiter

Wie eingangs bereits erwähnt bleibt die Entwicklung der Gesamtanbaufläche mit Leguminosen weiterhin positiv. Mit einer Fläche von 70.900 ha liegt sie gut 7.800 ha über dem Vorjahresniveau – 22.660 ha entfallen hiervon auf die Öko-Flächen. Die Gesamtfläche setzt sich zusammen aus der Summe der Körnerleguminosen (Ackerbohne, Erbse, Soja, Lupine), der Futterleguminosen (Luzerne, Klee, Klee-Luzerne-Gemisch) und den sonstigen Leguminosen (Wicke, Linse, Esparsette/Seradella, Gemenge Erbse/Bohne). Nimmt man in die Rechnung neben den Leguminosen in Reinsaat auch Leguminosen in Mischungen, wie Kleegras und Gemenge Leguminosen mit Stützfrucht, dazu, erhöht sich die Gesamtfläche auf 159.800 ha.

Flächenzuwachs - auf einen Blick

Im Jahr 2020 verteilt sich die Steigerung der Anbaufläche auf die konventionellen und ökologischen Flächen nahezu gleichermaßen. Während die konventionelle Fläche einen Zuwachs von 4.300 ha verzeichnete, nahm die ökologische Fläche um 3.500 ha zu. Einen Sprung nach vorn machten insbesondere die Soja- und Luzerneflächen. Flächenrückgänge gab es bei der konventionellen Erbsenfläche (- 100 ha) sowie bei den Ackerbohnen (- 570 ha). Waren 2017 noch 25 % der Leguminosenfläche ökologisch und 75 % konventionell bewirtschaftet, hat sich der Anteil 2020 zugunsten der Ökoflächen verschoben - 68 % konventionell und 32 % öko.

Regionale Unterschiede

Allen Regionen ist dieses Jahr eins gemein – eine Steigerung der Anbaufläche. Alle Regierungsbezirke verzeichneten Zuwächse – mehr oder weniger hoch. Die Fläche in Unterfranken wuchs, insbesondere dank der Luzerne (+750 ha) und den Erbsen (+670 ha), mit 2.200 ha am stärksten. Danach folgen Niederbayern, Oberbayern, Oberfranken, Mittelfranken, die Oberpfalz und Schwaben mit 250 ha. Welcher Regierungsbezirk die meisten Leguminosen anbaut verrät ein Blick auf die Tabelle.
Anbaufläche Leguminosen in Reinsaat in den bay. Regierungsbezirken, Zahlen gerundet (Quelle: InVeKoS, 2020).
 OberbayernNiederbayernOberpfalzOberfrankenMittelfrankenUnterfrankenSchwaben
201710.7405.9809.4207.71010.20010.8705.160
201811.6406.7209.1807.0009.31011.3705.160
201912.4507.5809.2906.5609.00012.7605.420
202013.7089.19710.0107.5389.79314.9685.671
Eine hohe Anbaufläche wird erst im Verhältnis zur Gesamtackerfläche im jeweiligen Regierungsbezirk aussagekräftig. Wie hoch ist also der Anteil der Leguminosen an der Ackerfläche? Auch hier ist Unterfranken mit einem Anteil von 5,5 % Spitzenreiter. Anschließend folgen Mittelfranken, Oberfranken, die Oberpfalz und Oberbayern. Schlusslichter bleiben Niederbayern und Schwaben mit einem Anteil von 2,5 % bzw. 2,2 % Leguminosen an der Ackerfläche.