Symposium zu 100 Jahre Schafzucht und Schafhaltung in Bayern 2018

Im September 2018 fand ein Symposium zur 100-Jahrfeier des Landesschafzuchtverbandes Bayerischer Schafhalter und der Bayerischen Herdbuchgesellschaft an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Triesdorf im Alten Reithaus statt.

In interessanten Vorträgen wurde über verschiedene Themen, wie die Landwirtschaft und ihre gesellschaftliche Akzeptanz, Alternativen zum Schwanzkupieren, Forschungsmaßnahmen in der Lämmermast referiert.

Landwirtschaft und ihre gesellschaftliche Akzeptanz

Prof. Dr. Alois Heißenhuber stellte fest, dass sich gesellschaftliche Akzeptanz mit der Zeit ändern und ein positives Image sich durch negative Ereignisse schnell beschädigt werden kann. Allerdings hilft es nicht sich gegenseitig Schuldzuweisungen zuzusprechen, viel mehr muss die Landwirtschaft ihre eigenen Leistungen besser herausstellen.

Alternativen zum Schwanzkupieren

Auch über neue Wege zum Schwanzkupieren bei Lämmern muss nachgedacht werden, um die Akzeptanz zu erhalten, da die Unversehrtheit der Tiere ein hohes Gut für den Verbraucher ist. In diesem Bereich forscht im Moment Elena Kuhnle, die die Belastung beim Kupieren der Schwänze auf 7 cm bzw. 15 cm Länge gegenüber dem nicht kupieren untersucht. Hierbei werden neben Verhalten und Verletzung auch verschiedene Leistungsparameter überprüft.

Forschungsmaßnahmen in der Lämmermast

Ein weiterer Vortragspunkt ist die Lämmermast, die einen wichtigen Einfluss auf die Rentabilität der Schafhaltung hat. Ronja Behrendt erforscht, ob die Weidemast eine sinnvolle Alternative zur Stationsprüfung mit intensiver Lämmermast ist. Die bei der Leistungsprüfung kraftfutterbasierte Stallmast hat eine deutlich geringere Akzeptanz als die Weidemast. Ein weiterer Vortrag zur Lämmermast, beschäftigte sich mit einer verlängerten Mast auf 51 kg statt 44 kg. Hierbei stellte Marie-Theres Maurer fest, dass eine Erhöhung des Schlachtgewichtes um 7 kg deutlich höhere Kosten während der Mastphase verursacht, die sich nur durch einen höheren Lebendkilopreis oder eine deutlich höhere Tageszunahme der Lämmer decken lassen.

Nutzen der Schafhaltung auf einem biologisch bewirtschafteten Ackerbaubetrieb

Eckhard Döring, Verwalter bei Graf von Moy berichtete über den Nutzen der Schafhaltung auf einem biologisch bewirtschafteten Ackerbaubetrieb. Aufgrund des Schafdungs und der Mikrorganismen ist ein guter Humusaufbau auch bei schlechteren Bodenpunkten möglich. Um diese positiven Auswirkungen auf den Boden zu haben, arbeitet Döring mit einigen Schäfern zusammen. Wie wichtig es ist für Schäfereien eine Perspektive zu haben, berichtet Klaus Fackler vom Landschaftspflegeverband. Er betonte vor allem, dass die Vermarktung einen großen Einfluss auf die Perspektiven hat.