Wildtiermanagement
Schutzmaßnahmen für Bienenstände

Bienenstöcke auf einer mit Elektrozaun gesäumten Wiese

Foto: Giulia Klepl

Imker haben Schäden lediglich durch Braunbären zu erwarten. Zum Schutz hat sich ein Elektrozaunsystem mit fünf Litzen bewährt.

Der Elektrozaun sollte mindestens eine Höhe von 1,20 bis 1,50 m haben. Zur Befestigung der Litzen sollten Holzpfosten mit einer Mindestlänge von 1,6 m und einem Durchmesser von 8 bis 10 cm verwendet werden. Als Material eignen sich witterungsbeständige Holzarten wie Eiche, Lärche oder Robinie. Alternativ können auch druckimprägnierte und mit einer Abdeckung versehene Materialien genutzt werden. Die Pfähle werden in einem Abstand von 2 bis 5 m aufgestellt und rund 50 cm in den Boden eingelassen.

Elektrozaun zum Schutz der Bienenstände.Zoombild vorhanden

Elektrozaun zum Schutz der Bienenstände vor Braunbären
Foto: Giulia Klepl

Als stromführende Leiter werden farbige Elektrobänder mit einer Breite von mindestens 1,5 cm empfohlen, da diese auch eine optische Barriere darstellen. Der Bodenabstand des untersten Leiters sollte weniger als 20 cm betragen, die Abstände zwischen den Leitern weniger als 25 cm. Die Isolatoren zum Befestigen der Bänder werden auf der Außenseite der Pfosten angebracht. Damit die stromführenden Litzen nicht mit der Vegetation in Berührung kommen und so die Stromführung verringern, muss der Bereich unter dem Zaun regelmäßig ausgemäht werden. Bei ortsfesten Bienenständen lässt sich dieser Arbeitsschritt sparen, wenn eine rund 1 m breite Folie unterhalb des Zaunes ausgelegt wird.

Tipps für einen "bären"sicheren Bienenstand

  • regelmäßige Kontrolle der Elektrifizierung (4.000 V)
  • Abstand Boden–unterster Draht maximal 20 cm
  • stabile Bauweise
  • Abstand Zaun–Magazine mindestens 1 m
  • Bären sind gute Kletterer. Der Zaun sollte daher größeren Abstand zu Bäumen, Felsen oder anderen Einsprunghilfen haben.

Keinen Schutz gegen Bären bieten:

  • nicht elektrifizierte Zäune bzw. Stacheldraht
  • mit Terpentin getränkte Lappen
  • Waldhütten
  • Flatterbänder sind beim Bären nach aktuellem Wissensstand nutzlos.

Impressionen

Eingezäunte Hütte.

Elektrische Einzäunung
mit fünf Litzen

Eingezäunte Hütte.

Hilfe von Eisengittern

Eingezäunte Hütte.

Elektrische Einzäunung mit drei Litzen

Ansprechpartnerin
Giulia Kriegel
Institut für Tierzucht
Prof.-Dürrwaechter-Platz 1
85586 Poing-Grub
Tel.: 08161 8640-7121
Fax: 08161 8640-5555
E-Mail: Tierzucht@LfL.bayern.de

Eine Frau sitzt auf der Weide neben einer Schafherde.

Giulia Kriegel