Hopfenspritze

Zur Reduzierung des Aufwandes und der Umweltbelastung bei der Entwicklung neuer Pflanzenschutzmittel im Hopfenbau wurde eine neue Methode eingesetzt, bei der die einzelnen Reben behandelt werden. Dabei können die Mittel schon in sehr frühen Entwicklungsstadien in verschiedenen Aufwandmengen getestet werden. So entsteht bei der Zulassung ein Zeitgewinn und für die Hersteller ein Anreiz, neue Produkte im Hopfen zu testen.

Zielsetzung

Hopfenspritze

Hopfenspritze im Feldeinsatz

Ein Gerät zur Behandlung einzelner Hopfenreben wurde entwickelt, mit dem Probleme, welche die bisherige Praxis aufweist, behoben werden:
Die Parzellengröße beträgt bei der bisher üblichen Behandlung mit einem Gebläsesprayer ca.500m².
Bonitiert werden nur zehn Aufleitungen im Zentrum der Parzelle. I
m Hopfen werden für eine Zulassung acht Wirkungs- und acht Rückstandsversuche benötigt.
Der Hopfen ist nach der Behandlung nicht mehr vermarktungsfähig und wird entsorgt. Die Versuchsflächen sind bei diesem hohen Flächenbedarf meist nicht homogen.
Die Prüfmittel sind im frühen Entwicklungsstadium nur in sehr geringen Mengen verfügbar oder müssen mit hohem Aufwand synthetisiert werden.

Methode

Folgende Anforderungen an das Einzelrebensprühgerät sind umzusetzen:

  • Behandlung einer einzelnen Rebe
  • Klare Abgrenzung zur Nachbarrebe
  • Gleichmäßige Verteilung der Spritzbrühe auf der ganzen Rebe
  • Behandlungshöhe bis ca. 7,5m
  • Wasseraufwand pro Rebe nur ca. 0,3-0,8 l
  • Möglichst geringe Restmengen
  • Anwenderschutz.

Ergebnisse

Der technische Teil, wie z.B. Steuerung für das Grundgerät, hyd. Hubmast, Hydraulikpumpen, Wasser- und Luftversorgung wurde 2003 relativ problemlos umgesetzt. In der Erprobungsphase 2004 wurden für die Spritztechnik neue Düsensysteme gefunden, die den Anforderungen in der Applikation entsprechen. 2005 wurden Verbesserungen zur effizienteren Versuchsdurchführung realisiert. Ein drehbarer Spritzschirm wurde entwickelt und der hydraulische Hubmast wurde von einfach wirkender Hydraulik mit Stickstoffüllung zu einem doppelt wirkenden Hubzylinder umgebaut.
Nach der Erprobung der veränderten Komponenten 2005 wurde das Gerät bezüglich der einfacheren Handhabung der einzelnen Komponenten durch den Operator optimiert.

Projektinformationen
Projektleiter: Dipl. -Ing. (FH) G. Rödel
Projektbearbeiter: G. Rödel
Laufzeit: 2003 - 2006, Finanzierung: LfL, Industrie und Verbände
Projektpartner: LfL-Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung

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