Fortbildungsseminar Fluss- und Seenfischerei 2022

Am 14. und 15. November 2022 fand am Institut für Fischerei (IFI) in Starnberg die Fortbildungsveranstaltung für Fluss- und Seenfischer statt. Über 100 Teilnehmer aus verschiedenen Bundesländern, aus Österreich und der Schweiz waren der Einladung zu der Vortragsveranstaltung gefolgt.

Aktivitäten des IFI 2016
Aktivitäten des Arbeitsbereichs Fluss-, Seenfischerei und Fischökologie am IFI
Nach der Begrüßung durch den Institutsleiter Dr. Helmut Wedekind gab Dr. Michael Schubert, Leiter des Arbeitsbereichs Fluss- Seenfischerei und Fischökologie, einen Überblick über die Aktivitäten in den Jahren 2019 bis 2022.

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Aktuelles aus der Fischereiverwaltung
Dr. Reinhard Reiter, Referent für Fischerei und Fischwirtschaft im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, berichtete die Themenfelder Prädatoren/Schadtiere (Gänsesäger, Kormoran, Fischotter, Biber), Förderwesen (EMFF/EMFAF), die kürzlich erfolgte Änderung der Fischereigesetzgebung (BayFiG/AVBayFiG) und Fischetikettierung.

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Aktuelles zu Artenhilfsprojekten für die Seeforelle
Dr. Bernhard Gum, Fachberater für Fischerei des Bezirkes Oberbayern, gab einen Überblick über die Bestandsentwicklung und die wesentlichen Rückgangsursachen der Seeforelle an den oberbayerischen Seen. Ein weiterer Fokus lag bei der Wiederansiedelung bzw. den bestandsstützenden Maßnahmen an Tegernsee und Königssee.

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Vorstellung Bodenseefisch e. V.
Bernd Kaulitzki, Berufsfischer aus Wasserburg am Bodensee, informierte über den am 21.10.2020 gegründeten Verein Bodenseefisch e.V.. In diesem haben sich Vermarkter, Gastronomen und Berufsfischer zusammengeschlossen, um die im Bodensee heimischen Fischarten und die traditionellen Berufsfischerei zu fördern und gleichzeitig den Marken- und Verbraucherschutz zu gewährleisten.
Wissenschaftliche Echographie in den Voralpenseen – Entwicklungen der letzten 25 Jahre
Univ. Doz. Dr. Josef Wanzenböck, Leiter der Arbeitsgruppe „Ökologie der Süßwasserfische“ am Forschungsinstitut für Limnologie der Universität Innsbruck in Mondsee, gab eine Rückschau über die technische Entwicklung und den Einsatz verschiedener Echolotgeräte Geräte in deutschen und österreichischen Voralpenseen.
Umwelt-DNA Anwendungen für den Nachweis von Fischen in verschiedenen Gewässern
Hans Rund vom Forschungsinstitut für Limnologie der Universität Innsbruck in Mondsee erläuterte den Nachweis von Fischen mittels Umwelt-DNA u. A. am Beispiel des Starnberger Sees, der 2019 im Rahmen des Interreg Projektes Eco-AlpsWater in Kooperation von Universität Innsbruck und Institut für Fischerei der LfL untersucht wurde.
Vorstellung Fischereibetrieb Metzger
Regina Metzger und ihr Ehemann Sebastian Hölch stellten den von ihnen gemeinsam geführten „Fischereibetrieb Metzger“ mit Sitz in Riederau am Ammersee vor. Den Betrieb übernahm Frau Metzger im Jahr 2015 von ihrem Vater. Im Juli 2021 eröffnete das Ehepaar nach lediglich sechsmonatiger Umbauzeit den Laden „Fischerei am Metzgerhof“. Durch Veredlung von Wildfang aus dem Ammersee und Zuchtfisch wird eine breite Angebotspalette über verschiedenste Vertriebswege vermarktet.

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Auswirkung der Gänsesägervergrämung auf die Entwicklung der Äschenpopulationen in ausgewählten südbayerischen Fließgewässerstrecken - Sachstandsbericht
Dr. Maxim Teichert, Institut für Fischerei der LfL in Starnberg informierte über den aktuellen Sachstand der in Zusammenarbeit mit der TU München und den Fachberatungen für Fischerei der Bezirke Oberbayern und Schwaben durchgeführten Untersuchungen zur Auswirkung der Gänsesägervergrämung auf die Entwicklung ausgewählter Äschenpopulationen. Fischbestandserhebungen und Vogelzählungen laufen seit Herbst 2020, die letale Gänsesägervergrämung begann/beginnt im Spätherbst/Winter 2022.
Auswertung der Aal-Schokkerfangergebnisse am Main in Unterfranken – Erkenntnisse zu den Einflussfaktoren der Blankaalwanderung
Nach einer kurzen Rückschau auf Biologie und Gefährdungsursachen des Aals informierte Dr. Tobias Epple von der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Unterfranken über Maßnahmen zum Schutz der Aale am unterfränkischen Main. Von wesentlicher Bedeutung ist hierbei die Prognose der Blankaalabwanderung basierend auf der Dokumentation und Auswertung der Aal-Schokker-Fänge und verschiedener die Abwanderung beeinflussender Umweltfaktoren.

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Moderne Fischereiverwaltung heute? Digitale Fangstatistik für ein aktives Lagemanagement
Mario Baumgartner, Firma Fishven in Suhr / Schweiz, präsentierte eine in verschiedenen Schweizer Kanton bereist in Anwendung befindliche App. Neben der digitalen Fangstatistik ermöglicht die App vielfältige weitere Möglichkeiten wie z. B. Adress- und Aufgabenverwaltung sowie Erlaubnisscheinerteilung und Interaktion von Fischaufsicht und Fischer/in.

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Fischereiliche Einflussmöglichkeiten auf den Fischbestand des Bodensee-Obersees – Wunsch & Realität
Dr. Alexander Brinker, Leiter der Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg in Langenargen wies auf offene Fragen und Wissenslücken hin, die für das fischereiliche Management am Bodensee-Obersee von großer Bedeutung sind. In früheren Zeiten stand die Nährstoffsituation als wesentliche, den Fischereie- und insbesonders den Felchertrag beeinflussende Größe im Fokus. Heute reduzieren verschiedenste Faktoren, wie Prädationsdruck (Kormoran, Stichling), Nahrungskonkurrenz (Stichling, Quaggamuschel) und der Klimawandel den nachhaltig abschöpfbaren Fischertrag. Nun gilt es, dem durch geeignete Maßnahmen, wie z. B. eine angepasste Felchenbesatzstrategie entgegenzuwirken, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern.