Forschungs- und Innovationsprojekt
Entwicklung alternativer Strategien zur Bekämpfung des Ziliaten "Ichthyophthirius multifiliis" in Forellenhaltungen

Der Erreger der Ichthyophthiriose: Ichthyophthirius multifiliis

Der Erreger der Ichthyophthiriose: Ichthyophthirius multifiliis

Infektionen mit diesem Erreger können insbesondere in Forellenbetrieben zu hochgradigen Verlusten führen. Da derzeit in der EU keine wirksamen Medikamente zur Behandlung dieser Infektion bei Speisefischen zugelassen sind, fehlt es an Therapiemöglichkeiten. Dies ist einerseits aus tierschutzrechtlicher Sicht suboptimal, andererseits kann ein Krankheitsausbruch zu erheblichen ökonomischen Verlusten führen und dadurch das Fortbestehen traditioneller Fischwirtschaften gefährden.

Ziele

Es soll eine Bekämpfungsstrategie entwickelt werden, die nicht auf Therapeutika basiert und so einen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen Aquakultur und zur Erhaltung traditioneller Fischwirtschaften leistet. Die gewonnen Erkenntnisse können wesentlich zur Weiterentwicklung der ökologischen Aquakultur beitragen, da hier die Vermeidung des Einsatzes von Medikamenten eine wichtige Grundvoraussetzung darstellt.

Methoden

Regenbogenforellen in einem TeichZoombild vorhanden

Regenbogenforellen in einem Teich

Im Vorhaben sollen verschiedene Ansätze zur Bekämpfung des Parasiten verfolgt werden. Zum einen soll die Zahl der infektiösen Parasitenstadien im Wasser und deren Verbreitung signifikant reduziert werden. Dies soll erstens durch Nanofiltration und zweitens durch Blockierung der Übertragung erreicht werden. Zur Blockierung der Übertragung sollen verschiedene Methoden entwickelt und getestet werden, wie z.B. die Inaktivierung der Parasitenstadien im Wasser, die Manipulation der Wirtserkennung oder das Abfangen von Vermehrungsstadien. Ein weiterer Aspekt soll die Entwicklung von neuen Impfstrategien gegen den Parasiten sein. Diese sollen zunächst unter Laborbedingungen getestet und im Anschluss in Praxistest untersucht werden. Die verschiedenen Ansätze zur Bekämpfung des Parasiten sollen im Rahmen dieses Projekts einzeln und in Kombination miteinander getestet werden.

Ergebnis

Zur sicheren Durchführung der Infektionsversuche wurde ein Konzept für eine eigene epidemiologische Einheit inklusive einer Desinfektionsmöglichkeit erstellt. Die hierfür benötigten Tierversuchsanträge sind in Bearbeitung.

Projektinformation:
Projektleitung: Dr. Helmut Wedekind
Projektbearbeiter: Marcus Zielasko
Laufzeit: 01.12.2016 bis 30.11.2019
Finanzierung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Projektpartner: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Kallert & Loy GbR
Förderkennzeichen: 2815NA076