Agrarmärkte
Milch

Milch Agrarmärkte

Seit den 1980er Jahren wurde der Milchmarkt in der EU durch Instrumente wie die Milchquotenregelung stark reglementiert und geschützt. Ein Paradigmenwechsel in der EU-Agrarpolitikerfolgte Anfang der 1990er Jahre, in dessen Folge der Schutz durch Interventionsmaßnahmen und Exportbeihilfen sukzessive abgebaut und als Schlusspunkt die EU-Milchquotenregelung 2015 beendet wurde.
Dem Abbau des Preis- und Schutzniveaus entgegen kamen die Entwicklungen am Weltmarkt mit einem kontinuierlich wachsenden Bedarf an Milch und Milchprodukten und einem steigenden Preisniveau. In der Folge erlebte der Weltmarkt 2007 erstmals eine Preisexplosion, die Erzeugerpreise von über 40 ct/kg zuließen. Dem steilen Anstieg folgte ein ebenso starker Fall. 2009 waren vielerorts Erzeugerpreise von 20ct/kg die Regel. Seither hat sich die Schwankungsbreite der Preise am globalen Milchmarkt erhöht; nach einem ausgeprägten Hoch in den Jahren 2013/14, folgte in 2015/16ein ähnliches Tief wie 2009. Seit 2017 sehen wir geringere Schwankungen bei den Milchpreisen, bei allerdings starken Ausschlägen bei den Produktnotierungen von Butter und korrespondierend Magermilchpulver.
Die Preisschwankungen sind Resultat mehrerer Faktoren: Angebotsseitig spielen Klima- und Wettereinflüsse wie El Niño oder Dürren aber auch stärkere Produktionsauflagen eine Rolle. Nachfrageseitig waren die wichtigsten Einflussfaktoren der letzten Jahre der Importstopp Russlands, wirtschaftlich bedingte Importschwankungen insbesondere Chinas, das Niveau der Preise für Rohöl und Erdgas und damit das Einkommen der exportierenden Nationen sowie der schwankende Dollarkurs.