Blühendes Band entlang des Gehölzlehrpfades der LfL in Freising

Blühfläche mit einer Schautafel

Im Herbst 2015 wurde die wiederverfüllte Trasse der Fernwärmeleitung mit einer gebietseigenen Saatgutmischung aus bunt blühenden Wiesenarten angesät. Dieses "Blühende Band" leistet einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und zum Biotopverbund.

Das "Blühende Band" mit einer Breite von ca. 5-10 m zieht sich entlang des Gehölzlehrpfades durch die Außenanlagen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising und setzt sich bis hoch zum Gebäude des Biotechnikums auf dem Weihenstephaner Berg fort.

Die LfL in Freising ist "Blühender Betrieb"

Umweltminister Torsten Glauber verlieh am 25.03.2020 der LfL am Standort Freising die Auszeichnung als "Blühender Betrieb". Diese Anerkennung ist Teil der Blühpakt-Idee und soll Bürger, Städte, Betriebe, Behörden oder Verbände motivieren, Projekte zur insektenfreundlichen Gestaltung und zum Erhalt der Artenvielfalt umzusetzen.
Mehr als 60 Prozent ihrer Freiflächen hat die LfL bisher naturnah aufgewertet und weitere Maßnahmen sind geplant. Die Behörde erfüllt alle erforderlichen Mindestkriterien als "Blühender Betrieb". Sie hat mehr als 20 Prozent ihrer Außenanlagen als ganzjährig ökologisch wertvolle Lebensräume naturnah gestaltet, setzt dort flächig keine chemischen Pflanzenschutzmittel ein und verzichtet auf torfhaltige Substrate.
LfL-Präsident und ein Mitarbeiter nehmen Preis von Umweltminister Glauber entgegen

Foto: N. Bugl

Gebäude mit einer bearbeiteten Fläche

Foto: E. Schweiger

Gebäude inmitten einer Blühfläche

Foto: E. Schweiger

Gebäude mit einer vorbereiteten Fläche

Foto: E. Schweiger

Blühfläche vor einem Gebäude

Foto: E. Schweiger

Mann verteilt Blumensamen vor einem Gebäude

Foto: E. Schweiger

Blühfläche vor einem Gebäude

Foto: E. Schweiger

Gebäude mit vorbereiteter Fläche

Foto: E. Schweiger

hostorischer Traktor auf einer Blühfläche vor einem Gebäude

Foto: E. Schweiger

Menschen in einer Blühfläche vor eine Gebäude enthüllen ein Schild

Foto: R. Lehmann

Das "Blühende Band" seit der Anlage

Erstes Jahr

Die Bodenvorbereitung vor der Ansaat ist für eine erfolgreiche Neuanlage wichtig. Daher wurde der Boden gefräst und anschließend mit einer Kreiselegge bearbeitet, sodass eine feinkrümelige Bodenstruktur entstand. Das Saatgut wurde oberflächlich ausgebracht und angewalzt, sodass ein Bodenschluss erfolgte.
Im ersten Jahr blühte es hauptsächlich blau und rot. Sogenannte "Akzeptanzarten" wie Kornblume und Klatschmohn sorgten für ein ansprechendes Bild. Auch für zahlreiche Insekten, wie beispielsweise Wildbienen bot diese Ansaat ein hervorragendes Nahrungsangebot.

Zweites Jahr

Die angesäte Blumenwiesen-Mischung ist für ein weites Spektrum an Standortverhältnissen geeignet, wobei der Artenschwerpunkt im mittleren Standortspektrum liegt.
Im zweiten Jahr kamen neben Glockenblume, Schafgarbe und Wilder Möhre hauptsächlich Margeriten zur Blüte. Ein weißer Teppich prägte das "Blühende Band".
Ein langer Blühaspekt verschafft nicht nur den Honig- und Wildbienen dauerhaft Nahrung, es profitieren auch weitere Insekten wie Schmetterlinge davon.
In den kommenden Jahren wird sich die Artenzusammensetzung noch etwas ändern. Arten, denen der Standort zusagt,können sich etablieren, andere werden ausfallen.

Weitere Pflege

Weg mit Grünstreifen, der gemäht wird
Das "Blühende Band" wird abschnittsweise gemäht. Es erfolgt eine zwei- bis dreimalige Mahd pro Jahr mit Entfernung des Mähgutes, um artenreichste Wiesen zu entwickeln. Die Mahd erfolgt nach Möglichkeit an kühlen und bedeckten Tagen, um die Verluste bei Insekten möglichst gering zu halten. Außerdem wird auf den Einsatz eines Aufbereiters verzichtet. Die Schnitthöhe beträgt etwa 10 cm, um Tierarten zu schonen.
Den Winter über bleiben Teilbereiche des "Blühenden Bandes" stehen. Diese bieten einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Insekten und fördern den Arten- und Individuenreichtum. So bieten zum Beispiel offene Bodenstellen und Pflanzenstängel einigen Wildbienenarten Brutraum für ihre Nachkommen. Die für manche Betrachter als "Unordnung" wahrgenommene Struktur trägt somit ihren Teil zum ökologischen Gleichgewicht bei.

Die Entwicklung des "Blühenden Bandes" in Bildern

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